XLIX

Braunschweig und Hessen (1400) wurde durch den mannhaften Widerstand der Bevölkerung abgeschlagen, worauf die bekannte Sage vom Würfelthurm zu beziehen ist. In der Mainzer Stifts-Fehde (1462) musste Hofgeismar wegen seiner Anhänglichkeit an den vom Papste abgesetzten Erzbischof Diether eine mehrwöchentliche Belagerung durch den mit dem neuen Erzbischof Adolf verbündeten Landgrafen Ludwig II. von Hessen aushalten; die gleichfalls belagerte Burg Schonenberg ergab sich erst, nachdem durch die Belagerungs-Truppen die Umgegend ausgesogen und die Gebäulichkeiten auf dem Berge in Trümmer geschossen worden waren, der anstürmenden Uebermacht. Nach Einzug des Erzbischofs Adolf in Hofgeismar wurde dieses Hessen als Pfandschaft überwiesen und ein Jahrhundert später, nachdem inzwischen die Reformation Eingang gefunden, und damit Chorherrn-Stift und Franziskaner-Kloster, welche beide dort bestanden hatten, aufgehoben worden waren, unter dem Landgrafen Wilhelm IV. dem Weisen förmlich durch den Merlauer Vertrag bis zum Erlöschen des Mannsstamms abgetreten (1583). Die Stadt Hofgeismar hatte im dreissigjährigen Krieg von 1623 bis zum westphälischen Frieden (1648) beträchtliche Einquartirung, namentlich von Kaiserlichen, zu tragen und zahlreiche von denselben verübte Gräuel zu erdulden. Einem feindlichen Sturme wurde durch die heldenmüthige Tapferkeit der hessischen Garnison unter dem Rittmeister Hans Ellenberger und der Einwohner Widerstand geleistet (31. August 1637); durch zweimalige furchtbare Plünderungen (1642 und 1647) wurde jedoch die Stadt dermassen herabgebracht, dass ihre Einwohnerschaft bedeutend herabsank, nach Angabe eines Zeitgenossen von 600 auf 200. In der nachfolgenden Friedenszeit erholten sich Stadt und Umgegend durch Gründung französischer Niederlassungen, welche Handel und Gewerbe wieder zur Blüthe brachten. Neue Drangsale hatte Hofgeismar im 7jährigen Kriege zu erdulden, da sich in dessen Nähe ein Theil der Kämpfe der Verbündeten Preussens mit Frankreich abspielte, und das Einrücken einer französischen Armee in Hessen im Jahre 1806 brachte der Stadt wieder Einquartierung in grossartigem Maasstabe. Seit Gründung des Königreichs Westphalen

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