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hatte aber Hofgeismar eine ständige Cavallerie-Garaison, die ihm bis jetzt verblieben ist. Die Rückkehr des Kurfürsten Wilhelm I. gab Stadt und Land die ersehnte Ruhe und Ordnung. Der Vortragende besprach sodann die inneren Verhältnisse der Stadt Hofgeismar, wie deren Dreitheilung in Altstadt. Neustadt und Peterstadt mit ihren drei Kirchen, von welchen die schon längst nicht mehr benutzte Peterskirche zu Ende des vorigen Jahrhunderts nach Einsturz von Thurm und Gewölbe niedergerissen worden ist, worauf an ihre Stelle eine Kaserne und später das Amts- und Gefangenhaus, das jetzige Gerichtsgebäude, aufgeführt wurde, ferner den städtischen Haushalt und die Gerichtsverfassung. Eine eingehende Betrachtung wurde dann noch dem in der Nähe von Hofgeismar gelegenen Gesundbrunnen gewidmet, unter Vorausschickung der reichhaltigen Literatur über denselben. Nachdem eine Badequelle dortselbst schon lange benutzt worden war, wurde die Trinkquelle im 30jährigen Krieg durch einen verwundeten kaiserlichen Soldaten entdeckt (1639) und nunmehr der Gesundbrunnen von den in der Umgegend liegenden Truppen, besonders dem General Melander und dann auf deren Anpreisung von vielen anderen aus Nähe und Ferne zu ihrem Heile benutzt. Durch wohlwollende Fürsorge des Landgrafen Karl wurden die Quellen gegen schädliche Einflüsse der benachbarten Gewässer geschützt, und durch die von ihm und seinen Nachfolgern erbauten Badehäuser (Karlsbad, Wilhelmsbad, Friedrichsbad), sowie Park-Anlagen der Ort zu grossem Ansehn gebracht. Die Einrichtungen in den einzelnen Gebäuden, sowie die Bestandtheile der Quellen wurden in Näherem beschrieben, auch eine Reihe merkwürdiger Kuren und das Brunnen-Reglement (von 1789) mitgetheilt. Durch irgend eine Ursache haben die Quellen seit den 1860er Jahren an Stärke verloren, und ist damit die Zahl der Kurgäste auf ein kleines Häuflein zusammengeschmolzen. Redner schloss den Vortrag mit dem Wunsche, dass durch anzustrebende Verbesserung des Brunnens diesem und damit der an geschichtlichen Erinnerungen und landschaftlichen Schönheiten so reichen Gegend ein neuer Aufschwung verliehen werden möge.

 

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