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von Pfeilern im Innern der Kirche, den Thurrn auf die ganze Breite des Gebäudes zu setzen, wodurch Dachreiter von ungeheurer Dicke entstehen müssen, z. B. in Jesberg, Kirchvers. Frankenbach. Viertens kam der Fall zur Sprache, dass der Raum vom Anfange des Chors bis zur Mauer des Schiffs manchmal auf der einen Seite breiter ist als auf der andern. Redner leitete dies, gegen die Auffassung Ungers in Göttingen, von der dahin beabsichtigten Stellung der Orgel ab, welches auch Herr Conservator L. Bickell für das richtige erklärte. Als hessisches Beispiel citirte Redner Speckswinkel, als auswärtiges die St. Albanikirche in Göttingen. Fünftens sprach er über das lange Gemach, was sich manchmal noch über einer Kirche befindet, ehe man zu dem Bodenräume gelangt. Dies ist ein sehr heikliges Thema, denn man kann die Absonderlichkeit ebensowohl durch ein eingefallenes hochgetriebenes Holzgewölbe, welches nachher durch eine flache Decke ersetzt wurde, als durch Anlage eines Futtermagazins für Kriegsfälle, erklären. Das einzige bekannte Beispiel solchen Oberbaus in Hessen ist die Kirche zu Oberrosphe; die zu Albshausen bei Rauschenberg gehört nur scheinbar hierher, in Württemberg hat dagegen das Dorf Idenburg Oberamts Reutlingen eine solche Kirche. Einige weitere Punkte des Vortrags werden hier übergangen. Nach dem Schlosse der Sache, die zu l, 3 und 5 mit Vorweisung von Handzeichnungen begleitet war, legte Redner die Rückerschen Porträte der ehemaligen Kurfürsten von Mainz vor, unter denen Bucheck, der Gründer der Stadt Rosenthal, Adolf von Nassau, der unermüdliche Gegner Landgraf Hermanns des Gelehrten und Johann II. von Nassau, der vermuthlicho Anstifter des Mordes Herzog Friedrichs von Braunschweig bei Kleinenglis, besondere Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Herr Conservator Bickell berichtete über die diesjährige in Schlüchtern abgehaltene Generalversammlung und zeichnete den Zuhörern seine Reconstruction der Huttenschen Burg Steckelberg vor.

Am 25. November versammelte sich der Ge-schichtsverein zum erstenmal in den stattlichen Räumen des neuen Museums. Die Museumsgesellschaft hat in dankenswerther Weise für die Sitzungen wiederum ein

 

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