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VII

sammenhängt und die für den Nahekampf wie für den Wurf bis zu 60 Schritten geeignet war, Holzkeulen, Speere. Die frühere Fertigung der Schneiden und anderer Theile aus Stein ging in die Verwendung von Eisen über und die Franken erlangten in der merovingischen Zeit bereits gute Geschicklichkeit in dessen Bearbeitung. Für das Kurzschwert der Römer gewannen sie wie die meisten Germanenstämme keine Neigung, sondern das Langschwert mit zwei Schneiden und meist nach der Spitze zunehmender Breite kam auf, welches der Vorliebe dieser körperstarken Männer für den wuchtigen Hieb entgegenkam. Dabei führten Viele wol Römerschwerter und andere Römerwaffen, die ihnen als Schlachtbeute in die Hände fielen. Modelle des Sax, dolchartigen Hiebmessers, wie des längern und schwereren Framasax, beides bei den Sachsen gebräuchlich, wurden vorgelegt. Ein Schild, von Holz mit Ochsenhaut überzogen, trägt in der Mitte einen ziemlich grossen hohen kreisrunden Metallbuckel, welcher des Schildarms Schutz verstärken sollte und zugleich als Waffe gegen Gesicht und Brust des Feindes diente. Das Modell eines Ango (Hakenlanze) zeigt grosse Aehnlichkeit mit dem Pilum und ist offenbar diesem nachgebildet. Wann die aufgeführten Waffen verschwanden oder ihre Gestalt veränderten, ist nicht anzugeben; von der Franciska weiss man, dass die Heerordnung Karls des Grossen sie nicht mehr aufführt. Die kleine Gypsstatue eines fränkischen Kriegers in Rüstung wird gegenwärtig in Lebensgrösse hergestellt, um neben der des römischen in dem Museum Platz zu finden.

Die Betrachtung der fränkischen Bewaffnung leitete zu dem Gedanken, dass allein die Waffentüchtigkeit eines Volkes seine Selbständigkeit und Macht sichere. Der Redner schloss dann seinen Vortrag in warmem kräftigem Patriotismus mit dem Wunsche, dass die durch Jahrtausende bewahrte Wehrhaftigkeit der deutschen Nation in die fernste Zeit uns eigen bleiben möge, uns selbst und unsere höchsten Güter zu schützen.

Die Festversammlung wurde hierauf geschlossen und die Theilnehmer besichtigten in zwei Gruppen die reichen Schätze des Museums, welche in dem Erdgeschosse des Kurfürstlichen Schlosses untergebracht

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