II

Am 8. Januar fand das Gefecht bei Marienberg gegen die Oesterreicher statt, wobei General Gilsa mit mehreren braunschweigischen Grenadierbataillonen, 4 Schwadronen hessischer Prinz Friedrichs-Dragoner und einer Schwadron schwarzer preussischer Husaren (Ruesch) betheiligt war. Am nächsten Tage erhielt er folgenden Befehl vom Könige:

Ordre von Sr. Majestät dem König von Preussen.

Der Herr General-Lieutenant von Gülsen (sic!) werden Morgen früh mit ihrem Corps wieder zurück marschiren, zumahl mir der Oberst v. Linden meldet, wie es sehr schlecht mit der Subsistance dorthen beschaffen und marschiren Sie in ihre gehabten Quartiere wieder ein. Pretschendorf d. 9. Januar 1760        F.

Einige Tage darauf, am 13. Januar, wurde die Generalität des erbprinzlichen Corps vom Könige nach Freiberg zur Tafel befohlen *). Bei dieser Gelegenheit fand die fragliche Unterredung in der Weise statt, dass, nachdem die Rede auf die Schlacht bei Crefeld gekommen, der König unserm General in bester Laune über die Tafel zurief: „Wie hat Ers denn eigentlich bei Crefeld angefangen, die Franzosen zu schlagen?“ — „Es ging ganz leicht, Ew. Majestät! Ich rief: Kerls haltet Euch gut oder der Teufel soll Euch holen !“ — Darauf der König neckend: „Na, gegen die Franzosen ist es Ihm geglückt, wenn aber Ich mit meinen Preussen attaquirt hätte, wäre es Ihm wohl schlecht gegangen ?" — „Halten zu Gnaden, dann hätten Ew. Majestät und Ihre Preussen gerade so gut die Tansendschwerenoth gekriegt, wie die Franzosen!" Der König lachte herzlich über die kühne Antwort und zeigte seine gnädige Gesinnung durch das Geschenk einer goldenen Dose mit seinem Bilde auf Emaille **), welches von einem in schmeichel­haften Ausdrücken abgefassten Briefe (vom 23. Febr. aus Freiberg) begleitet war. Auf die Wiedergabe dieses Briefes, der als ein theueres Kleinod in meiner Familie aufbewahrt wird, kann hier verzichtet werden, da sein Wortlaut bereits von O'Cahill, Geschichte der grössten

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*) Nach dem Tagebuche dos Adjutanten Gilsa's.

**) Das Bild ist noch im Besitz meiner Familie.