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tücher nebst drey Servietten, auch ist die Kirchen Re-positur großen theils spolirt und zerrißen, auch ist die reform. Kirche zu einem französ. Lazareth gebraucht und dabei die Orgel verdorben daß 52 Pfeiffen sind entwendet worden.

1761 ist die Orgel wieder repariret und mit 2 Registern nebst einer Mixtur vermehret worden.

Der 10. 9br. ejusd. a. wäre ein fürchterl. Tag für die Kirch und Pfarrhäußer, indem eine grosse fortification durch die franzosen gemacht wurde, wodurch der ganze Kirchhoff bis in die felsen hinein ausgegraben und gäntzlich verdorben worden, der garten vor dem pfarrhaus so b (unleserlich) höher als der Weg gewesen, wurde ausgegraben und weggefahren, eine schöne Dielenwand nebst einer Mauer hinweggebrochen. Den VI. xbr. wurde die refor. Kirche soeben neu repariret und mit einer schönen Orgel geziehret, zum Mehl Magazin weggenommen, der Keller darunter wurde ein theil zum Pulffer-Magazin das andere theil zum Gefängniss gemacht, das Stück vom Kirchhoff, wo die todten ligen, wurde zum Holzplatz gemacht, vor der Kirche die backoffen errichtet, der Spithalgarten ausgegraben, das Spithal zur Caserne gemacht, 6 Häußer und 9 Scheuern vor dem Festungsgraben weggebrochen, und eine solche Verwüstung in Kirche schulen pfarrhäussern und Gärten angerichtet, dass nicht viel an gäntzlicher Ausrottung gefehlet. Die Besatzung bestünde damahls aus dem St. Victorischen Frey Corps und 200 grenadiers Royal, vorhin aber 7 Wochen lang 8 battaillons in der Stadt cantonireten, porro wurden den 25. xbr. die todten auf dem Kirchhoff herausgegraben, welches den in die 40 jähre hier gestandenen Prediger Klenck nebst seiner Frau und Eydam den Praeceptor Crug ihre Cörper betroffen.

Der 10. Aug. 1762 wäre ein sehr unglücklicher tag vor die Stadt Frankenberg und besonders vor Kirch, pfarr und Kastengüter. Den 9. ejusdem berannte die französische frey Parthay von Conflans die stadt mit der Cavallerie, die Infanterie zoge sich aber allererst des nachts herbei und lagerte sich vor das geismarische Thor, bis den 10. des morgens 3 Uhr marschirten sie in die stadt und auf die Festung los, welche damahls

 

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