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VI

besetzt war mit, Hannöverschen und Hessischen, an der Zahl 100 mann infanterie und 12 Mann Cavallerie unter Commando 1 capit. nomine Lange vom hess. leib Regiment irifant. 1 Lieutenant, 1 fändrich, samt 2 Canonen 3 pf. schiessende, es wurde also gleich die festung mit sturm attaquiret und unter einem heftigen musqueten und cartetschenfeuer darnach an dreyen orten erstiegen und 6 derer belagerten todtgestochen, die übrigen gefangen genommen, worauff die blünderung in der refor. Pfarr- und luth. Capellans-Wohnung unter vielen schinden und trangsahlen angefangen und zu ende geführt worden, wobey auch drauf ging was in und an denen Kirchen gewesen, besonders die grosse Kirche rein auf an allen Kirchengütern geplündert, auch selbst die Orgel total ruiniret, dass auch keine pfeiffe darin geblieben. Die reform. Kirche nausste zwar auch einen abermahligen merklichen schaden an der neu reparirten orgel erleyden, doch bliebe solche noch in einem brauchbaren stand, der schaden an gebäuden erstreckte sich auch gar sehr über, die neue Metropolitanswohnung, dessen obere etage samt dem Dach durch die Canonen von der festung gäntzlich zerstückert wurde um 1 Compagnie feindlicher Büchsenschützen so darin sich postiret zu de-logiren, wie nicht weniger musste die stadt ebenfalls die plünderung empfinden, worunter aber das Vietorische Haus das grösste Schicksahl empfunden, das gantze feindliche Corps bliebe d. 10. u. 11. Aug. in der Stadt liegen, wovon die Einwohner eine der grössten Beträngniss erleyden müssen, da solche mit gebratenen und gesottenen Speisen, wein, brandewein, Coff'e und anderen getränken nach der feinde willen sie mussten traktiren. Den 11. des mittags marschirte dies Volck ab und ginge bis Prengershausen, Allendorff und Battenfeld, den 12. ejusd. aber erschien dieses Chor wieder in unseren Mauern und schleifften die Festungswerke bis auf den Grund, blieben aber bei uns liegen, bis den 16. ejusd. da sie sich wegen herannahung der allirten retirirten bis aufs flache Feld hinter Röddenau, woselbst sie stehen blieben bis d. 17. da wirklich ihre Gegner sie schon bey Battenberg übel begrüsten und alltäglich fortfuhren ihnen ihre Belohnung zu geben, bis sie weit von unseren grentzen verjaget waren, Gott gebe, dass

 

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