VII

unser ort und besonders Kirch schulen und pfarreyen
die französische visite nie wieder sehen noch erfahren
mögen.                                                             M. H. Hast.

N.B. Die feindliche Anzahl todte bei der Belagerung waren 12, und 30 schwer blessirtt. Die Menge wäre 3000.

Soweit das alte Kirchenbuch. Es ergibt sich aus demselben die bisher noch nicht bekannte Thatsache, dass die Franzosen am 10. August 1762 die Werke mit Sturm nahmen, welche sie selbst gegen Ende des Jahres 1761 errichtet hatten. Die Aufzeichnungen aus dem Jahre 1762 wurden bereits in Nr. 44 des Frankenberger Kreisblattes vom Jahre 1879 mit veränderter Orthographie und Interpunction abgedruckt; die Aufzeichnungen aus den Jahren 1760 und 1761 sind noch nie veröffentlicht worden. Die heldenmüthige Verteidigung der Festung Frankenberg durch 112 Hessen und Hannoveraner gegen 3000 Franzosen ist in einem bei W. Hopf in Melsungen erschienenen Werkchen, betitelt: „Ein Dutzend Gedichte aus hessischer Kriegsgeschichte", mit der Ueberschrift: „Die Hundert von Frankenberg", besungen werden*).

Wessel, Metropolitan.

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Kleine Notizen.

In Bischhausen an der Schwalm hängt im Kirchthurm eine schöne Glocke, dem Schutzheiligen der Kirche, Johannes dem Täufer, gewidmet, verziert mit sehenswerthen Details in gothischem Geschmack. Dieselbe rührt laut Inschrift aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts her und soll während des 30jährigen Krieges durch Vergraben vor dem Feinde bewahrt worden sein. Ganz naiv sind die Bewohner Bischhausens von ihrer Glocke überzeugt, dass dieselbe schon zur Zeit der »alten Römer« angefeitigt worden sei.

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*) Der französische Befehlshaber Conflans benahm sich in der Erbitterung liber die durch Lange's tapfere mehrtägige Verthei-digung erlittenen Verluste so unwürdig gegen diesen, dass derselbe an den Herzog von Braunschweig, den alliirten Oberfeldherr berichtete. Im allgemeinen war aber das Verhältniss zwischen den beiden Kriegsgegnern damals gegenseitig verbindlich und ritterlich.

D. R.