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bedenklich erscheinen liess. Denn es ist allerdings höchst auffallend, dass nicht nur Hundeshagen selbst die beiden Originalhandschriften unter strengem Verschluss gehalten zu haben scheint, sondern auch der spätere Besitzer, van Emden in Bonn, die Nibelungenhandschrift und wohl auch die von Alpharts Tod nur sehr selten und gegen hohe Bezahlung einzelne Bevorzugte unter lächerlichen Feierlichkeiten ansehen, nie aber abschreiben liess, so dass noch bei der Herausgabe des Berliner Heldenbuchs im Jahre 1865 Martin auf die in der Berliner Bibliothek befindliche einzige Abschrift Hundeshagens, die dieser im Jahre 1810 von der Hagen überlassen hatte, dieselbe, auf welche sich unser Brief bezieht, angewiesen war. Zwei Jahre später erfolgte dann die Erwerbung der Originale für die Berliner Bibliothek und dadurch ihre Wiedererweckung und Rettung für die Wissenschaft. In dem vortrefflichen Bilderatlas zur deutschen Litteraturgeschichte von Könnecke sind Proben beider hochwichtigen Handschriften als Facsimile mitgetheilt, welche den Anwesenden vorgelegt wurden. Wie aus dem Gesagten hervorgeht, darf Bernhard Hundeshagen schon mit Rücksicht auf seine erfolgreiche Sammlerthätigkeit das Interesse wissenschaftlicher Kreise in Anspruch nehmen. Für die Hanauer Geschichtsfreunde aber ist er durch seine Arbeiten auf dem Gebiete der Heimathsgeschichte von besonderer Bedeutung, von welchen die bekannteste, von den competentesten Zeitgenossen mit hoher Anerkennung aufgenommene, die erwähnte Abhandlung „über den Kaiserpalast zu Gelnhausen“ ist.

Aus diesem Grunde, und weil bisher nur sehr dürftige und unzusammenhängende Mittheilungen über das Leben des geistig bedeutenden Mannes in die Oeffentlichkeit gedrungen waren und man besonders in seiner Vaterstadt Hanau fast nichts von ihm wusste, hat sich der Vortragende veranlasst gesehen, alles ihm zugängliche Material über Hundeshagen zu sammeln, und war dank der Unterstützung hiesiger und auswärtiger Freunde, besonders aber durch die bereitwillige Ueberlassung eines auf Hundeshagen bezüglichen Hand-schriftenfascikels der Hessischen Landesbibliothek zu Kassel in der Lage, über den Hanauer Aufenthalt Bern- [Bernhard]

 

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