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[Bernhard] hard Hundeshagens ziemlich eingehende Mittheilungen zu machen. Bernhard Hundeshagen wurde um die selbe Zeit — über das Jahr gehen die Angaben von Familienmitgliedern und nahen Freunden auseinander und, die Kirchenbücher konnten noch nicht eingesehen werden*) — in Hanau als Sohn des Hofgerichtsraths, späteren Geheimen Kegierungsraths Johann Balthasar Hundeshagen geboren, welcher einer hessischen Beamtenfamilie entsprossen, nicht nur als Beamter in Hanau eine sehr geachtete Stellung einnahm, sondern auch litterarisch thätig war und insbesondere zu den ersten gehörte, welche der Hanauischen Territorialgeschichte eine eingehendere wissenschaftliche Arbeit widmeten. Seinen wissenschaftlichen Sinn vererbte er auf seine Söhne, von welchen der vierte, Johann Christian, im Jahre 1833 als Professor der Forstwissenschaft in Giessen gestorben ist, nachdem er sich in seiner Wissenschaft einen hochangesehenen Namen als Begründer der neueren rationelleren Forstwissenschaft gemacht hatte. Sein ältester Sohn war der im Jahre 1872 als Professor in Bonn verstorbene bekannte Theologe Karl Bernhard, ein jüngerer Namens Friedrich ist manchem Bewohner Hanaus noch in Erinnerung durch seinen Versuch die Schweizer Uhrenindustrie mit Unterstützung der kurhessischen Regierung in Hanau heimisch zu machen. Auf unseren Bernhard scheinen sich besonders die historischen Neigungen des Vaters vererbt zu haben. Aber er war eine höchst vielseitige, für sein äusseres Lebensglück wohl zu vielseitige Natur. So hat er schon auf der Universität Marburg, wo er gleichzeitig mit seinem Landsmann Jakob Grimm im Jahre 1802 und 1803 ein begeisterter Schüler Savignys war, ausser seinem juristischen Fachstudium sich mit philosophischen, philologischen und naturwissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt, daneben zeichnete und malte er und spielte als Senior einer studentischen Verbindung mit zum Theil geheim gehaltenen, wie es scheint politischen Zielen, eine Rolle. Nach seinem Ab- [Abgang]

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*) Inzwischen konnte das Kirchenbuch der Marienkirche eingesehen worden. Nach demselben wurde B. Hundeshagen am 18. September 1784 Mittags um 11 Uhr geboren.

 

 

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