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XXIII

[Abgang] gang von Marburg finden wir ihn im Jahre 1803 in Hanau, später bis zum Jahre 1805 in Göttingen, wo et sich für eine akademische Carriere vorbereitet zu haben scheint und, wie aus seinem Briefwechsel in den folgenden Jahren hervorgeht, gute Hoffnungen erweckte, noch grössere aber selbst von sich hegte. Von einer Concentration seiner Arbeit aber scheint er auch damals noch so weit entfernt gewesen zu sein, dass seine Bekannten im Zweifel waren, ob er auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiete seine Lebensaufgabe suche. Seinen Aussichten auf Begründung einer gesicherten Lebensstellung machten, wie er selbst in der Einleitung zu seiner Schrift über die Kaiserpfalz zu Gelnhausen sagt, die Ereignisse des Jahres 1806 ein plötzliches Ende. Wir sehen ihn in diesem Jahre in seiner Vaterstadt mit wissenschaftlichen Studien beschäftigt, die ihm jedoch Zeit zu zahlreichen Aufnahmen der landschaftlich hervorragenden Punkte der Umgebung, zu regem brieflichen und gesellschaftlichen Verkehr und zu öfter wechselnden Verhältnissen verschiedenster Art zum weiblichen Geschlecht liessen. Charakteristisch sind in dieser Lebensepoche zwei vereinzelte Erwähnungen. In Zieglers Chronik zum März 1807 findet sich die ganz isolirte Notiz: „Herr Hundeshagen gefänglich eingezogen, weil er den Kommandirenden gehundsfottet hat“, die uns geneigt machen würden, ihn für einen glühenden Patrioten zu halten, wenn nicht manche späteren Vorgänge wenigstens an der Dauerhaftigkeit dieser seiner Gesinnung zweifeln liessen. Es scheint, dass sowohl jene Extravaganz als der angedeutete spätere Umschlag auf dieselbe Ursache zurückzuführen sind, ein hochgradig sanguinisches Temperament, welches sich auch in manchen seiner Briefe ausspricht, in welchen die Klarheit des Fühlens und Denkens nicht immer gleichen Schritt hält mit einem gewissen Enthusiasmus für alles Edle und Schöne, der oft an's Phrasenhafte streift. Die andere Stelle findet sich in einem Briefe Wilhelm Grimms an seinen Bruder aus Berlin vom 30. Oktober 1809, wo er demselben erzählt, er habe einen Doctor Wolfhart aus Hanau getroffen, „der auch Dichter ist und namentlich ein Märchen herausgegeben hat mit Randzeichnungen von Hundeshagen, die das

 

 

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