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XXIV

Schlechteste mit sind, das ich gesehen“. Das Märchen ist wohl die ,,Gunda“, die in Hundeshagens Correspondenz aus dieser Zeit erwähnt wird, aus welcher übrigens hervorgeht, dass nicht alle so ungünstig über Hundeshagens künstlerische Thätigkeit urtheilten wie Grimm. Inzwischen hatte derselbe nämlich im Jahre 1808 seine erste bekannte wissenschaftliche Arbeit über die Kapelle zu Frankenberg bei Marburg erscheinen lassen, bei deren Ausstattung mit Abbildungen er die wenige Jahre vorher von Sennefelder erfundene Lithographie selbst anwendete als einer der ersten, wie er selbst in mehreren Briefen an Johannes von Müller schreibt, der, damals westphälischer Minister, sich lebhaft für Hundeshagens Arbeiten auf dem Gebiete der altdeutschen Baukunst interessirte und auch andere hervorragende Zeitgenossen, unter ihnen Goethe, auf seinen Schützling aufmerksam machte. Er war es auch, welcher zuerst auf ein den genannten verwandtes, aber grösseres Werk subscribirte, welches Hundeshagen damals plante, welches aber nach mannigfachen Schicksalen erst 10 Jahre später wirklich im Druck erschien. Es ist die kunsthistorische Abhandlung über „Kaiser Friedrichs I. Barbarossas Palast zu Gelnhausen“, die auf 80 Folioseiten mit 13 vom Verfasser selbst hergestellten Tafeln das damals noch besser erhaltene ehrwürdige Baudenkmal aus der Blüthezeit des Reiches historisch und technisch behandelt, ein Werk, welches trotz mancher Mängel, die ihm nach beiden Seiten anhängen, zweifellos höchst verdienstvoll ist durch das warme Eintreten für die Erhaltung unserer mittelalterlichen Baudenkmäler und die Förderung der Erkenntniss ihres Werthes. Es war sicherlich ein harter Schlag für Hundeshagen, dass gerade in der Zeit des regsten Verkehrs mit Johannes von Müller und der eifrigen Arbeit an dem von ihm geförderten Werke sein Beschützer starb. Doch irren wir wohl nicht, wenn wir annehmen, dass seinem Eingreifen Hundeshagen die stattliche Reihe hochgestellter Subscribenten zu verdanken hatte, welche in den im Jahre 1810 aufgestellten Listen vertreten sind. Unter ihnen befindet sich auch Karl von Dalberg, der in demselben Jahre als Grossherzog von Frankfurt seinen Einzug in Hanau hielt, nachdem schon

 

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