..

XXV

vorher auch ihm Hundeshagen sicherlich durch Johann von Müllers Vermittelung sich empfohlen hatte. Dalbergs Regierungsantritt bezeichnet einen Wechsel sowohl in der äusseren Lebensstellung als auch in der Auffassung der Zeitverhältnisse bei Hundeshagen. Lassen auch die lakonischen Notizen in Zieglers Chronik in ihm den grollenden Patrioten erkennen, so feiert er in den „Geschichtsepochen“, einer auf zwei Quartblättern gedruckten Uebersicht der Entwicklung Hanaus von der Vorzeit bis zur Ankunft des Grossherzogs, diesen als die Erfüllung der Geschicke seines Heimathlandes in einer für unseren Geschmack, auch abgesehen von dem angedeuteten Gesinnungswechsel, etwas schwulstigen und hyperbolischen Weise. Der Lohn dafür ward ihm auf zweifache Weise. Der Grossherzog bewilligte ihm eine jährliche Pension ; ein Anhänger der alten Regierung verbreitete ein gedrucktes Spottgedicht auf ihn, in welchem er in der allegorischen Figur eines Schäferhundes des Undanks gegen seinen alten Herrn, den Kurfürsten von Hessen, bezichtigt wurde. Der Vortragende war in der Lage, das in dem Kasseler Fascikel enthaltene mehr boshafte als poetische Elaborat ebenso wie die Geschichtsepochen vorzulesen; dass er auch eine grössere Anzahl von Zeichnungen und Aquarellen, die sich theils auf malerisch oder historisch interessante Punkte der Umgebung Hanaus, theils auf Dalbergs Einzug beziehen, vorlegen konnte, verdankte er der Güte des Herrn Wiedersum. In der Zeit von 1810 bis 1812 war Hundeshagen, der damals den Titel Hofgerichtsadvokat führte, auch als belletristischer Mitarbeiter der offiziellen „Zeitung für das Grossherzogthum Frankfurt“ thätig. Mehrere Artikel aus dem Jahre 1812 sind für uns besonders wichtig, der Aufsatz über das Lamboyfest (9. bis 15. Juni 1812) und der Auszug aus der Schrift über die Belagerung von Hanau im dreissigjährigen Kriege (20. bis 26. Juni), die auch in Buchform erschienen und mit einer von Hundeshagen hergestellten lithographischen Abbildung der beiden jungen Grafen von Hanau auf der grossen Reliefplatte ausgestattet ist, die sich jetzt im Hanauer Museum befindet. Briefe an seinen Freund C. Rössler, die im Besitz von dessen Sohn Herrn Eduard Rössler sind, zeigen uns Hundeshagen in

 

..