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XXVI

dieser Zeit als lebenslustigen, etwas eitlen und übermüthigen jungen Mann in sorgenfreien Lebensverhältnissen, der als Kunstkenner eine gewisse autoritative Stellung einnimmt. Das Jahr 1813 brachte ihm dann auch eine seinen Neigungen entsprechende Aenderung seiner äusseren Stellung, wozu wohl abgesehen von seinen guten Beziehungen und seiner litterarischen Thätigkeit auch die Entdeckung der hochbedeutenden Handschriften beigetragen haben mag, deren Inhalt damals, wenn auch zumeist nur im Auszug, durch von der Hagen bekannt geworden war. Schon im Jahre 1812 war er von der nassauischen Regierung mit Rücksicht auf seine technischen Fertigkeiten nach Wiesbaden berufen worden, um bei der topographischen Aufnahme des Landes verwendet zu werden. Er scheint in dieser Hinsicht die auf ihn gesetzten Erwartungen nicht getäuscht zu haben, denn im Anfang des Jahres 1814 wurde er behufs militärisch-topographischer Arbeiten an das deutsche Generalbewaffnungscommando geschickt und ihm Titel und Uniform eines Hauptmanns der Landwehr verliehen, worüber er in einem Brief an Rössler eine fast kindliche Freude ausspricht. Inzwischen war er im Juni 1813 zum ersten Bibliothekar an der damals neu gegründeten Landesbibliothek zu Wiesbaden ernannt, eine Stellung, in welcher er bis Ende 1819 mit der vorher angedeuteten Unterbrechung verblieb. Hier traf ihn im Anfang November des Jahres 1817 die Kunde eines Schicksalsschlages, der ihm die Theilnahme seiner Hanauer Landsleute schon desshalb sichern muss, weil er enge zusammenhängt mit einer der grössten Katastrophen, welche die Stadt betroffen haben. Bei der Beschiessung Hanaus durch Napoleon am 30. Oktober war nicht nur Hundeshagens noch in Hanau unterhaltene Privatwohnung am Paradeplatz mit dem grössten Theil seiner Papiere und Zeichnungen in Flammen aufgegangen, sondern auch das Waisenhaus neben dem Hospital in der Altstadt, in dessen Druckerei damals das mehrfach erwähnte Werk über Gelnhausen fertig gedruckt zur Herausgabe bereit lag. In lebhaften Worten schildert der Brief des damaligen Faktors, der aus den Kasseler Akten vom Vortragenden mitgetheilt wurde, die Noth der Tage, während Hundeshagens

 

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