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LXVIII

und die Engel-Apotheke in die Altstadt zu verlegen. Das Projekt scheiterte an dem Widerstande der Regierung und Th. Beyers. Aus sachlichen Gründen ging Vortragender nicht auf die goldene Schwanen-Apotheke über, sondern zunächst auf die Löwen-Apotheke. Im Jahre 1729 erhielt — entgegen den Bestimmungen der privilegirten Confirmation — vom Grafen Johann Reinhard der zweite Sohn Sommerhofs aus der Engel-Apotheke Cornelius für sich und sein ältestes Kind, es sei männlichen oder weiblichen Geschlechtes, das Privilegium zur Errichtung einer Apotheke. Sie wurde aufgethan in dem an der Ecke der Steinheimer- und Krämerstrasse befindlichen Hause, von Jean Leonhard 1619 erbaut. Die Apotheke blieb in Sommerhof’scher Descendenz bis zum Jahre 1829 resp. 1841. Der letzte Besitzer Weimar Remy, Schwiegersohn der Wittwe Sommerhof, ging, nachdem einige Tage vorher seine Frau todt in der Kinzig gefunden war, mit Tod ab. Die Art dieser Todesfälle ist nur bei Remy durch Vergiftung aufgeklärt worden. Das Geschäft ging durch diese traurigen Ereignisse völlig zurück, bis es im Jahre 1841 nach dem Tode der Frau Sommerhof, gänzlich geschlossen wurde. Ein Bruder der Frau Sommerhof Apotheker Friedrich Sommerhof, welcher in dem Hause ein Materialgeschäft betrieb, hatte von seinem älteren Bruder das Privileg angeblich käuflich an sich gebracht, da dieser nach dem Tode der Frau Remy der Erbe sein wollte, gemäss der Bestimmungen bei der Privileg-Ertheilung. Die Regierung entschied aber anders, indem das jeweilig älteste Kind — in diesem Falle die älteste Tochter des Weimar Remy — allein erbberechtigt sei. Diese, in Minden verheirathet, verkaufte daraufhin ihr Privilegium an den Apotheker Becker im Jahre 1846 und gründete dieser im »zum Mohrenkranz« genannten Hause des Ecks der Frankfurter- und Krämerstrasse das neue Geschäft. Von ihm erkaufte Apotheker Hille, dann Trompetter und jetzt Kaiser das Geschäft und Haus. Uebergehend auf die Apotheke »zum goldenen Schwan« wies Vortragender hin auf die Aehnlichkeit des Namens im »Schwan« und dass sie wohl eines Urprungs resp. die Neustädter von der Altstädter aus benannt worden sei. Wir finden auch, dass der Besitzer Hofstadt die Altstädter Schwanen- [Schwanen-Apotheke]

 

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