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CIX

14. Hessisches Historienbüchlein, von A. F. C. Vilmar. 3. vermehrte Auflage. Herausgegeben von W. Kolbe, 1886.

15. Hessische Volkssitten und Gebräuche im Lichte der heidnischen Vorzeit. 2. sehr vermehrte Auflage, 1888.

Im Sommer von 1886 suchte Kolbe in der erquickenden Luft der Wilhelmshöhe bei Kassel Herstellung der Gesundheit von einem Herzleiden, 1887 siedelte er als Generalsuperintendent der lutherischen Gemeinden Hessens nach Kassel über. Nur kurze Zeit war es ihm vergönnt, die Pflichten dieser neugeschaffenen Stellung zu versehen, wie wenn die Versetzung von dem mütterlichen Boden hinweg unheilvoll für ihn gewesen wäre. Bei der Trauerfeier in der Wohnung des Entschlafenen am 14. Juni 1888 erklangen ergreifende Weisen, vorgetragen von dem Sängerchor der lutherischen Kirche; durch Kolbe’s Kunstsinn ins Leben gerufen, legte der Verein dieser Sänger und Sängerinnen die erste Probe an der Bahre ab, als er aus dem Leben ging.

In der heimathlichen Erde sollte seinem Leibe die letzte Ruhestatt bereitet werden, in unabsehbarem Zuge wurde zu Marburg der Sarg von dem Bahnhofe nach der St. Elisabethkirche geleitet, wo eine erhebende Trauerfeierlichkeit stattfand. So befand sich der Todte noch einmal, ein letztes Mal in dem hehren Raume, der ihm über Alles theuer, ein Gottesgedanke war; dann bettete man ihn auf dem Friedhofe ein.

Wie Kolbe in seinem geistlichen Berufe reiche Liebe und Anhänglichkeit erwarb, so wird unser Verein trauernd des Heimgegangenen und seiner Verdienste allezeit eingedenk bleiben.

Der Asche des heimgegangenen Freundes sei die Erde leicht!

Der Vorstand.

 

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