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XXXVII

aufgeführten Häuser durch Brand constatirt werden. Nur das Rathhaus ist durch seine freilich nur in Spuren erkennbare alte Disposition interessant.

Sodann wurde Helmarshausen mit der Kruckenburg mehrmals gründlich von der Station Carlshafen aus untersucht. Trotzdem auch leider hier die Sucht die Häuser mit Tünche zu verunreinigen einzureissen beginnt, war es noch möglich 13 gute Typen aufzunehmen, die zum Theil durch originelle Details ausgezeichnet sind.

Von der Kruckenburg wurde ein vollständiger Grundriss aufgemessen und verschiedene photographische Ansichten hergestellt, was um so nöthiger ist, als die Ruine jetzt vom Staat an die Gemeinde übergegangen ist, und bereits verschiedene bedenkliche Ausbesserungen stattgefunden haben. Räthselhaft ist die grosse Kirche, eine Rotunde mit Kuppelgewölbe von 13,35 m. innerem Durchmesser und mit 4 orientirten rechteckigen Kreuzarmen von 5 m. Breite und 6 m. Tiefe, welche ohne allen Zusammenhang mit den Resten der Burg dasteht, und erheblich älter ist, als der älteste Theil derselben der runde Bergfried (mit 3,60 m. Wanddicke und 2,50 m. Hohlraumdurchmesser). Offenbar ist die Kirche von dem bereits 1011 geweihten ursprünglich reichsunmittelbaren, durch Kunstthätigkeit hervorragenden Stift Helmarshausen in der ersten Zeit, noch im 11. Jahrhundert erbaut und zwar als eine Wallfahrtkapelle oder Heil. Grabkapelle. Gegen die ursprüngliche Bestimmung als Schlosskapelle spricht die Grösse derselben und vor allem ihre nur durch das eigenthümliche Material mögliche leichte Bauart. Die Mauern der Rotunde, deren Kuppel etwa in der Höhe des Durchmessers begann, haben nämlich unten nur 1,33 m. Stärke. Nur durch Verwendung des dünnschieferigen Wesersandsteins (der auch unmittelbar an der Burg noch heute gebrochen wird), welcher eine sehr bedeutende Härte und Festigkeit besitzt und bei grossem Format und gutem Mörtel auch auf Zugfestigkeit in Anspruch genommen worden ist, und indem man die Wölbung der Kuppel auf einer ringförmigen horizontal geschichteten Auskragung von ungefähr 1 m. begann, wurde es möglich, einen solchen kühnen Bau zu errichten. Die nur zur halben Höhe der Kuppel aufsteigenden Tonnengewölbe der Kreuzarme

 

 

 

 

 

 

 

 

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