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An dieser Stelle gilt unser Antheil vor Allem dem thätigen Mitgliede unseres Vereins, dem Genossen im Vorstande, welchem Gegenbaur seit Juli 1858 angehörte, sowie dem Forscher auf dem Gebiete vaterländischer Geschichte. Bedeutende Verdienste hat sich Gegenbaur in diesen Richtungen erworben. Eine Reihe von Schriften, deren sehr viele auf die Vergangenheit des Hochstiftes Fulda sich beziehen, sichern sein Andenken, wie sie dem Lebenden die Achtung der Geschichtskundigen erwarben. Den Sinn für die vaterländische Geschichte nährte er durch Vortrage aus derselben, welche er in Versammlungen der Mitglieder unseres Vereins zu Fulda hielt; so verlieh sein Vortrag über die Gründung Fulda’s der Jahresversammlung des Vereins im Juli 1877 zu Fulda Glanz durch Klärung seither dunkler Punkte, wie durch Formvollendung und die Hörer geradezu, gefangennehmende Redeweise.

Ein treuer Sohn seines Heimathländchens, liess Gegenbaur von der Liebe zu diesem und der eifrigen Beschäftigung mit seiner Vergangenheit doch den Sinn für das grosse Ganze sich nicht verkümmern. Er war ein deutscher Mann, der sich des Glückes freute, die Wiedergeburt unseres Reiches erlebt zu haben.

Auf den Jahresversammlungen unseres Vereines seit des Reiches Erstehung, denen er beiwohnte, feierte Gegenbaur die Kaiseridee; wer ihn da reden hörte, wird von der Begeisterung, der Herzenswärme des Redners erfasst worden sein und eine unverlöschliche Erinnerung daran bewahrt haben.

Für seinen Lebensabend hatte der Heimgegangene ein Werk sich vorbehalten, zu welchem er vor Anderen berufen erschien, eine Geschichte des Hochstiftes Fulda. Es ist ihm diese Arbeit, an welcher er mit dem Geiste, wie mit dem Gemüthe gewirkt haben würde, nicht vergönnt gewesen zu schaffen; sehr zu beklagen ist dieses!

Er ist aus unserer Mitte genommen, aber sein freundliches Bild wird in uns fortleben.

Friede seiner Asche!

Der Vorstand.

 

 

 

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