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LXXXVII [Reformation] mation, und die Berichterstattung des Archivdirektors Wiegand-Strassburg über seine Arbeiten im vatikanischen Archive. Die Bearbeitung der ersteren Frage erfordert zweifellos eingehende und sorgfältige Spezialforschung in verschiedenen Gegenden, wo jedes Mal die Zeit der Durchführung der Reformation in Rücksicht genommen werden muss, und kann nur von einer grösseren Menge einzelner Bearbeiter ein wirklich erspriesliches Resultat ergeben. Trotzdem für die augenblickliche Besprechung nur aus 2 verschiedenen Gegenden Deutschlands, aus der Grafschaft Wernigerode und aus Ottweiler, Zusammenstellungen geboten werden konnten, so Hessen dieselben doch zur Genüge erkennen, dass mit dem Vordringen der kirchlichen Bewegung die Rufnamen aus dem Schatze der Kalenderheiligen sich mehren. — Der Bericht über das vatikanische Archiv liefert den Beweis, dass diese in mancher Beziehung reichste Urkundensammlung der Welt noch ungeheuer viel ungehobene Schätze für Spezialgeschichte und Ortsgeschichte enthält. Nachdem das Archiv seit dem Jahre 1880 den Forschern leichter zugänglich geworden ist, haben die verschiedensten Staaten die bis dahin brach liegenden Schätze derselben der Wissenschaft nutzbar zu machen gesucht. Zuerst machte Frankreich von der bequemen Gelegenheit Gebrauch, dann Italien; in Preussen beauftragte zuerst die historische Kommission der Provinz Sachsen einen Gelehrten mit der Durchforschung, sodann die Provinz Westfalen; das Reichsland hatte den Archivdirektor Wiegand auf 4 Monate dorthin geschickt; auch dieser konnte mit einer reichen Ausbeute an Urkunden, die für die Spezialgeschichte des Landes von hervorragender Wichtigkeit sind, zurückkehren. Eine weitere Besprechung der Sektion beschäftigte sich mit einer Reihe der ältesten, ihrer Entstehung nach festzustellenden Privathäuser der Stadt Metz, Gebäuden, die im Laufe der Vormittage von vielen der Mitglieder unter umsichtiger und liebenswürdiger Führung in Augenschein genommen wurden und unter denen das Hotel St. Livier mit seiner aus dem 12. Jahrhundert stammenden Rückseite in romanischem Stil besonders interessant ist.
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