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LXXXIX Zeit, auf dem das merkwürdigste Stück des Domschatzes Platz gefunden hatte, die Nachbildung der im Juni 1871 unter den Brandtrümmern des Hotel de Ville zu Paris wieder aufgefundenen Reiterstatue, welche als Porträtstatue Karl des Grossen gilt. Das Original hatte einst in Metz sich befunden, wurde dann von der Stadt Paris angekauft und für Metz das jetzt dort vorhandene Stück nachgebildet. Es ist dies das kleine Kunstwerk, welches durch die getreue bildliche Wiedergabe bei Stacke, deutsche Geschichte (1880) I. Band S. 192 und 193 weiteren Kreisen bekannt geworden ist. Gegen die Auffassung, diese Statue als Porträt des grossen Frankenkaisers zu erklären, machten an Ort und Stelle Professor v. Riehl-München und Archivdirektor Wolfram-Metz mit Rücksicht auf den Kunststil Bedenken geltend. Immerhin ist auffallend, dass die Züge des Reiters eine unverkennbare Aehnlichkeit zeigen mit dem Mosaikbilde Karls des Grossen vom Triclinium Leos III. im Lateran zu Rom, der ältesten Porträtdarstellung des Kaisers (aus dem 9. Jahrhundert — gleichfalls abgebildet bei Stacke zwischen S. 184 und 185). — Unter den Profanbauten der Stadt wurden eine ganze Reihe geschichtlich und architektonisch merkwürdiger Anlagen mit Interesse betrachtet; wir erwähnen nur noch das seit der Zeit des Mittelalters in den Befestigungen der Stadt Metz bedeutsame Deutsche Thor, das mit seinen Thürmen und Zinnen am meisten seine ursprüngliche Architektonik beibehalten hat. In zuvorkommendster Weise waren die wissenschaftlichen Sammlungen und Institute den fremden Gästen zugänglich gemacht worden: die Stadtbibliothek, welche, nachdem sie am 1. November 1887 aus französischer in deutsche Fachleitung übergegangen ist, mehr und mehr auch eine deutsche Büchersammlung zu werden begonnen hat (neben den 55000 nichtdeutschen Werken stehen jetzt auch dank der unermüdlichen Verwaltung und der Zuwendungen zahlreicher Stifter aus Deutschland schon etwa 2500 deutsche Werke) und welche für die Besucher eine Reihe werthvoller Drucke, Prachtwerke, Inkunabeln und dergleichen aufgelegt hatte; das Museum mit seinen reichen naturwissenschaftlichen Sammlungen (Säugethieren, Vögeln,
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