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[Reichtum] thum die Veranstalter selbst überraschte, die Lothringische Geistlichkeit wie der Adel und Grundbesitz bei, aber auch zahlreiche andere Private hatten werthvolle Stücke gesandt, und Metzer Herren — Franzosen — äusserten uns ihre lebhafte Freude über das Gelingen der Ausstellung und über das Interesse, das sie augenscheinlich bei allen fremden Besuchern weckte. Wenn irgendwo während der Metzer Tage, so zeigte sich bei dieser Gelegenheit, dass »Neudeutschland« bestrebt war den aus »Altdeutschland« erschienenen Gästen die Zusammengehörigkeit zu bethätigen, ohne spröde Zurückhaltung, ohne stolzes Sichabschliessen. Zahlreiche kirchliche Gewänder und Gefässe entzückten das Auge durch ihre Pracht, kunstvolle Elfenbeinschnitzereien und Schmucksachen forderten zu eingehender Betrachtung auf, der wirkliche oder angebliche Mantel Karls des Grossen fand pietätvolle Bewunderung, Hand- und Schusswaffen aus den ältesten Zeiten bis zur Neuzeit, Kanonenröhre [Kanonenrohre] aus verschiedenen Jahrhunderten waren zahlreich vertreten, ebenso Schreine, Truhen, Schlösser, Uhren, werthvolle Oelgemälde; nicht geringe Aufmerksamkeit erregten die vom Bezirksarchiv aufgelegten Urkunden, dem Geschichtsforscher eine wahre Augenweide, nur konnte sich niemand einem ruhigen Studieren derselben hingeben (die älteste der vorhandenen war eine Urkunde Karls des Grossen vom Jahre 783, an sie reihten sich eine stattliche Anzahl Kaiser- und Papsturkunden an); einige merkwürdige Drucke hatte auch hier die Stadtbibliothek aufgelegt; — kurz es war eine so reichhaltige und vielseitige Sammlung aus den verschiedensten Gebieten der Kunst, Archäologie und Geschichte, dazu in einer so übersichtlichen, lehrreichen Anordnung dem Beschauer dargeboten, dass diese Ausstellung zu den gelungensten Veranstaltungen jener Tage gehört, auf welche die Aussteller ebensowie die Ordner mit Stolz, die Besucher mit Genuss und Freude zurückblicken dürfen.

So hatte man nach jeder Richtung für Befriedigung der wissenschaftlichen Bedürfnisse Sorge getragen. Aber nicht minder reichlich war, was an Unterhaltung und leiblichen Genüssen geboten wurde. Sehr reicher Betheiligung erfreute sich die am Nachmittage des ersten

 

 

 

 

 

 

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