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CII

vom 5. September 1815 die unter der Fremdherrschaft geschehenen Lehnsverkäufe annullirte und den Vasallen zur Wiederanschaffung derselben eine mehrjährige Frist bestimmte.

Die Familie von Berlepsch versäumte es, diesen Termin zu benutzen, galt deswegen rechtlich für ausgestorben und in Folge dessen wurde ein Zweig der von Gilsa zu Gilsa, nach unendlichen Rechtsstreitigkeiten, durch Lehnbrief vom 27. Februar 1839 wieder mit Wollershausen beliehen und die Ansprüche der Herrn Bach und Pfeifer durch Vergleich beseitigt. Das Jahr 1848 brachte die Ablösung aller auf Erbleihe gegründeten Rechte, wodurch die zur Wüstung gehörigen Besitzungen — gegen Zahlung einer erheblichen Summe in das freie Eigenthum der Erbleihbeständer übergingen. Es verdient noch angemerkt zu werden, dass aus den Zinsregistern sich für manche Bauernfamilien *) zu Wasenberg ein über dreihundertjähriges Bestehen nachweisen lässt.

Im Jahre 1813 stellte der Obergerichtskanzlist Bezzenberger ein Verzeichniss sämmtlicher hierher gehöriger Gefälle auf, wonach dieselben jährlich in 77 Mött Roggen, ebensoviel Hafer, dreissig Gänsen, siebenundzwanzig Hühnern und fünfunddreissig Hahnen bestanden neben 72 Thalern Wiesenzins. Alle neun Jahre waren 351 Thaler 10 albus 10 fl. für Erneuerung der Leihebriefe von den Erbleihbeständern an die Vasallen zu zahlen. Die Erbleihbeständer oder Zinsleute wohnten in Wasenberg, Leimbach, Loshausen, Ransbach und Gungelshausen, es scheinen also die ursprünglichen Einwohner von Wollershausen bei Aufgabe ihres Wohnsitzes sich in verschiedene Orte gewendet zu haben, während dieselben sonst gewöhnlich an einem neuen Wohnort zusammen blieben, sogar öfters eine gesonderte Gemeinde bildeten. Bemerkenswerthe Flurnamen der über 400 Kasseler Acker haltenden Wüstung sind die folgenden: Das Wehlingsfeld oder die Wehling, der grüne Weg, an der Wollershausen, der Fischersacker am Kirchhof, beim Steinkoppel, im Wernersdorf, in der Zwehrenbach, die Hilgenwiese und das Bonches- [Bonchesfeld]

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*) Unter Andern die Kesinger zu Wasenberg von 1528 bis in die neueste Zeit!

 

 

 

 

 

 

 

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