XIII

Vorschlagswahl künftig in der letzten Monatsversammlung vor der Jahresversammlung vornehmen zu lassen.

Am 21. September 1890 wurde statt der Monatsversammlung ein Ausflug nach dem bei Hofgeismar gelegenen Schöneberg unternommen. Die Kasseler Mitglieder wurden bei ihrer Ankunft um ½10 Uhr auf dem Bahnhofe von Hofgeismar durch die dortigen Mitglieder und Freunde des Geschichtsvereins empfangen. Nach Einnahme eines einfachen Frühstücks am Gesundbrunnen begann man gegen 11 Uhr unter Führung der Herren Bürgermeister Schirmer und Oberförster Euler den Gang zur Ruine und erreichte nach einstündigem Marsche den Gipfel des Schöneberges, welcher eine weit nach Norden und Süden sich ausdehnende Aussicht auf die Umgegend bot. Auch hier hatte der Brunnenwirth für Bier und kalten Imbiss Sorge getragen. Herr Bürgermeister Schirmer, das geschäftsführende Mitglied für Hofgeismar, hiess die Anwesenden willkommen und brachte ein Hoch auf den Verein und seine Bestrebungen aus.

Hierauf schilderte der Vorsitzende, Herr Major a. D. von Stamford, in kurzer, treffender Weise die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse von der Sachsenzeit an bis zum Ende des 7jährigen Krieges, deren Schauplatz die von hier aus sichtbare Gegend gewesen sei und namentlich die Schicksale der Burg Schöneberg bis zu ihrer gänzlichen Zerstörung. Herr Bibliothekar Dr. Brunner dankte dem Redner für die ebenso übersichtliche, wie erschöpfende Behandlung des geschichtlichen Stoffes, welchem Dank die Anwesenden lebhaft zustimmten. Unter Führung des Herrn Oberförsters Euler wurde der Rückweg auf einem Umwege durch eine herrliche Buchenwaldung nach dem Brunnen, wo sich eine grössere Anzahl Hofgeismarer Freunde zur gemeinschaftlichen Einnahme des Kaffees eingefunden hatte, ausgeführt und sich dann auf dem Bahnhofe von den Herren aus Hofgeismar unter Danksagung für ihr freundliches Entgegenkommen verabschiedet

Statt der Monats Versammlung fand am 11. October 1890 Nachmittags 3 Uhr die Besichtigung der St. Martinskirche zu Kassel unter Führung des den Bau der Thürme leitenden Herrn Professors Schneider statt, welcher