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XXVIII

welchem sie unter der Predigt zum Brunnen gegangen waren, Wasser zu holen (31. Juli 1698).

3. Kapitel.

Wie das Presbyterium gearbeitet hat, voll von Eifer und Hingebung für seine Sache gearbeitet hat, ohne müde zu werden, um den kirchlichen und sittlichen Nothständen in der Gemeinde mit Erfolg zu begegnen, werden wir am leichtesten erfahren, wenn wir, wie jetzt geschehen soll, dasselbe eine Zeitlang in seinen Sitzungen belauschen und hier die guten Alten, die mit ihrem Denken und Empfinden, ihrem Thun und Lassen vielfach so ganz anders gestaltet gewesen sind, als wir in unseren Tagen, ganz allein reden lassen. Indem wir nämlich eine grössere Anzahl von Protokollauszügen nach ihrem Wortlaut mitteilen, erhält meines Erachtens das darzustellende Bild frischere Farben, und die Sache, um die es sich handelt, tritt in ihrer ganzen Urwüchsigkeit deutlich und lebendig hervor. Erst wenn der Charakter der Zeiten und Personen sich mehr and mehr zu verflachen beginnt, werden wir in mehr fliessender Rede fortfahren. Welch grossen Respekt das Presbyterium bei den Pfarrkindern genoss, erhellt aus folgendem Vorfall. Während Andere einer an sie ergangenen Citation, vor demselben zu erscheinen, wenn auch mit bänglichem Gemüte, so doch unweigerlich Folge zu leisten pflegten, widerstrebt hier Einer fluchend und lästernd, aber wir hören es aus den Worten seines Mundes heraus, dass es ihm nicht gelingen will, seine Furcht in der Erwartung der Dinge, die da kommen sollen, niederzukämpfen.

»Niclas Keesmann hat sein Weib dca 12. p. Trinitatis für der kirchen mit weck über feldt geschickt, lebet ingleichen in höchster Uneinigkeit mit seinem weib, ist desswegen für das presbyterium citirt; hat aber gewaltig dawider gelästert daheim in seinem hauss, ist auch darauff mit seinem sack hinweg nach Saalmünster gangen undt hat wider Forkeln peter gesaget: Er wolle eher für den Türken ziehn, als dass er für das presbyterium komme.« (4. Sept. 1639.) Die Flucher und Lästerer werden hart bedroht.

»Den 5. Heumonds 1653 ist abermals Hans Conrad R.... berüchtiget worden, als hätte er auf öffent- [öffentlicher]

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