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XXIX

(öffentlicher) licber gassen mit schräcklichem Donnern und fluchen Gott hoch gelestert und die Gemeine fast geärgert. Ist nach Beschaffenheit des Verbrechens und damit Ihme sonderlich eine rechte Forcht und Schew vor diesen und dergleichen Sünden wo möglich füglich eingejaget und Er also umb etwas in die Schranken der Zucht eigentlich gebracht werden möchte, abermalen der Obrigkeit als Herrn Kellern billig heimgewiesen worden, der Ich,me dann mit Thurmstraff und hernach mit ernstlichen und Oberkeitlichen scharpfen Vermahnungen zur Zucht und Tugent scharpff genug angesehen mit dem Anhang wo er ferners in diesem oder anderm dergleichen straffwürdig erfunden würde, so sollte er noch schärpffer mit der straff unausbleibig angesehen werden. Danach Er sich dann gebührlich zu richten. Das ist recht! Auf solchen Hafen gehört ein solcher Deckel, sagt man.«

Uneinige Eheleute werden, wo es geht, in Güte wieder versöhnt; andernfalls lässt man sie härter an.

»Johann Hartmann Schuhmacher sampt seiner Hausfraw war fürgefordert worden zu verneinen, was die Ursach eigentlich wäre darumb Er Sie den 6. diss zwen tag zuvor zimblich abgeschmiret. Darauff Er geantwortet wie Sie weder Ihm noch den Kindern einig gut thue und auch nit ein Suppen leichtlich machen wolle. Wie sie mehr malen und grad diess mahlen den Kindern die Nacht zuvor nit allein hat zu trinken sondern auch am morgen kein suppen geben wollen, welches ja Ihn höchlich betrübt, zumahlen da die Kinder an Kindsblattern schwerlich darnieder gelegen. Darumb er recht erzörnet worden und Ihr ein prügelsuppen (wie man sagt) dafür gegeben. Und diess sonderlich darumb, weil sie Ihme mit Worten noch ungereimbt begegnet. Weilen er aber gedachter Hartmann von der Obrigkeit mit Gefängnüs gestrafft worden, so haben wir ihn Fried und Einigkeit mit seiner Hausfrauwen zu halten treuherzig vermahnet. Darauff sie beide Hand-gelubdnis gethan und diüber wider hinweg gangen sind. (8. Aug. 1654.)«

»å 1663 den 8. Hornung sind Conrad Baist der Schuhmacher sampt seinem Weib fürgefordert worden. Darumb weil sie einander immer im Haar liegen, mit einander streiten, zanken und hadern, und grad das

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