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XXXVI [Beratungen] tungen am 3. Dezember 1742. Es hatte der Fischer Otto Kahm auf dem Hundsrück ausgesprengt, der verstorbene Aelteste Klärle gienge feurig auf dem Markacker um. Es wurden ihm solche ausgesprengte Lügen ernstlich verwiesen. — Die Zeit der Aufklärung war im Anzuge. 4. Kapitel. Während das Presbyteriurn in der bisher geschilderten Weise unausgesetzt bemüht war, in der Gemeinde nach dem Rechten zu sehen, war es zugleich verpflichtet sich selbst in guter Zucht zu halten. Es sollte dies durch die bekannte censura morum geschehn, welche einige Freunde der Kirche bei uns mit mehr gut gemeintem als wohl überlegtem Eifer noch jüngst gern von den Todten auferweckt hätten. Naturgemäss war die censura morum entweder eine leere Form, die man gegenseitig mit nichtssagenden Komplimenten ausfüllen konnte, oder sie konnte dünkelhafter Selbstüberschätzung zur Versuchung werden, unfruchtbare und peinliche Reibereien herauf zu beschwören. Die Steinauer censura morum neigte zu jener harmloseren Art hin. Als Beleg greife ich das folgende aus den zahlreichen Referaten über die denkwürdige Einrichtung heraus. Am 27. November 1687 wurde censura morum gehalten und weilen Pfarrer erst neu ankommen, nach abtritt Hrn. Lotichii — α. von dessen Leben und Wandel gefragt. Rsp. Man wisse nichts unziembliches auf diesen Mann, seye fromm und Gottesfurchtig mit seinem nächsten friedlich und thue seinem Ambt ein sattsames genügen. — β. Hr. Konrad Kahm. Rsp. hat gleiches Zeugnis mit dem Vorigen. — γ. Hr. Hans Hanning. Rsp. Man wisse nichts ärgerliches auf Ihn, und habe von männiglich ein gutes Zeugniss — δ. Hr. Urban Pfaff. Rsp. hat auch von allen ein gutes Zeugnis, — ε. Hr. Johannes Schaub. Rsp. Er wäre ein aufrichtiger redlicher Christe und leiste seinem ambt ein genügen. — ζ. Hr. Hector Hanseler. Rsp. Man wisse nichts ärgerliches von Ihm. Stelle sich ziemblich wol ein. — η. Hr. Niclaus amEnd. Rsp. Seye ein redlicher und in christlicher Lehr wol belesener Mann. Mit dem Anfang des 18. Jahrhunderts beginnt die Energie des Presbyteriums bei Durchführung der Sab- [Sabbaths-] |
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