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XLVII wenn das Konsistorium unter dem 6. März 1748 verfügte, dass die Herren Aeltesten und Kirchenrüger bei schwerer Ahndung in Zukunft besser als seither geschehen auf die Sabbathsfrevler Acht haben und sie ohne Ansehung der Person nach Pflichten anziehen sollten. Vielmehr war zu befürchten und es geschah auch also, dass Ordnung und gute Sitten immer mehr zerfielen. Pfarrer klagt, dass die wöchentlichen Betstunden und Katechisationen immer schlechter besucht würden, namentlich kein Aeltester, kein Hausvater sich einstelle, was doch »bei der gantz schlechten Erkenntniss« hochvonnöthen wäre. Er bittet die Herrn Aeltesten, sich doch von den geringsten Dörfern, wo zum mindesten etliche Elteste jedesmal zur Betstunde kommen müssten, nicht beschämen zu lassen, doch umsonst. Er kommt zu dem Schluss, dass die Zeiten der Verstockung über Steinau hereingebrochen wären; die Ausreden seien alle nicht zu ergründen; theils haben die Leute mit Brodverdienen zu fechten, theils haben sie Zeit genug zu anderen Gesellschaften, aber nicht Gott zu dienen. Nicht zu verwundern ist es demnach, dass auch fernerhin in den sonntäglichen Gottesdiensten viel Ungehöriges vorfällt. Einer ist während eines solchen mit einem Messer gestochen worden, kann aber nicht angeben, von wem (4. Aug. 1751), und ausserhalb der Kirchenmauern in der Stadt wird die Sabbaths-Ordnung immer mehr bei Seite geschoben. Pfarrer klagt im Presbyterium, dass auf den ganzen Sonntag die Papisten besonders unter dem Mittagsgottesdienst beständig die Stadt aus und ein und in die Farbhäuser giengen, und bekommt die Antwort, es wäre der Stadt und Bürger Nahrung. Ebenso begreiflich ist’s, dass, wenn einmal das Presbyterium hie und da noch einen zeitgemässen Beschluss fasst, doch Niemand darauf achtet, im Gegenteil ein Jeder thut und treibt, was er will, und ungestraft wo er kann, Zucht und Ordnung verlacht. Der herrschaftliche Fischer auf dem Hundsrück Carl Kahm ist schon in vielen Jahren nicht zur Kirche noch zum Abendmahl gegangen, und ist alle Tage trunken. Da ihme Gott zu dienen zugeredet worden, hat er gesagt, |
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