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LIX

[ursprünglichen] sprünglichen Grabsteins der heiligen Elisabeth, welcher einst, mit einer Metalltafel versehen war, welche folgende Inschrift hatte: Hic jacet Elisabeth, si bene fecit, habet. (Hier liegt Elisabeth, was sie Gutes gethan, hat sie.) Der dritte Aufsatz behandelte den Mordplatz Konrads von Marburg und die darauf errichtete Kapelle bei den Kapellhöfen, unweit Beltershausen. Es wird hierin über Konrads von Marburg Thätigkeit als Ketzerrichter gehandelt, des Grafen Heinrich von Sayn Anklage als Ketzer näher beleuchtet und über dessen Freisprechung von der Reichsversammlung zu Mainz gesprochen. Dieser überfiel dann den Ketzerrichter am 30. Juli 1233 in der Nähe des Dorfes Beltershausen und tötete ihn und seinen Begleiter, den Franziskaner Gerhard. Ihre Leichen wurden nach Marburg gebracht und in der Franziskuskirche beigesetzt. Seit 1254 (1255) wurde über der Mordstelle von den Deutschordensherren eine Kapelle zu Ehren der Jungfrau Maria gebaut, welche im Jahre 1343 als Bruder Konrads Kapelle urkundlich vorkommt. Die Schicksale der Kapelle bis zu ihrem gänzlichen Verschwinden in unserer Zeit werden dann weiter an der Hand von Urkunden und Kirchenvisitationsprotokollen verfolgt. Ob auch Konrad und der Franziskaner Gerhard in ihr beigesetzt waren, ist nicht sicher.

Nach Verlesung dieser Abhandlungen, theilte Herr Professor Schröder einiges aus seinen Studien über »das ältere Drama in Hessen« mit. Er wies zunächst auf die Bedeutung hin, welche Marburg und seine wetterauische Nachbarschaft für die Entwickelung der geistlichen Spiele im Ausgang des Mittelalters gehabt hat und hob hervor, dass jenes mittelhochdeutsche Gedicht von der »Erlösung«, das in Weihnachts- und Osterspielen des 14. und 15. Jahrhunderts so viel benutzt erscheint, aller Wahrscheinlichkeit nach hier in Marburg entstanden ist. Den Antheil der Marburger Universität und ihrer Professoren, besonders des Aegidius Hunnius (auf den schon Dr. Bücking in der »Oberhess. Zeitg.« früher hingewiesen hat) am Drama des 16. Jahrhunderts berührte er nur kurz und nannte weiterhin als Pflegestätten der dramatischen Kunst im Zeitalter der Reformation und der Folgezeit Friedberg, Lich,

 

 

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