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LXII

[wahrscheinlich] scheinlich noch aus prähistorischer Zeit, und war auf gemauertem Fundament, dort hingesetzt, und vielleicht im Zusammenhange mit dem grossen Ringwalle der Hunnenburg, an deren Fusse sich der Goldberg befindet, wo vor ca. 10 Jahren der bekannte grosse Fund goldener (keltischer?) Münzen, der Regenbogenschüsselchen, gemacht wurde. Der Herr Vortragende wies ferner die Grösse der alten Breitenborner Gemarkung auf Grund alter Zehntregister nach und war in der Lage aus noch vorhandenen älteren Urkunden, welche er den Anwesenden in den Originalen vorlegte, zu bestimmen, dass die Gerichtsbarkeit den Herren von Rau, die Schutzherrschaft und der Blutbann den hessischen Landgrafen zugestanden habe. Von der Breitenborner Kirche wies der Herr Vortragende nach, dass sie dem heil. Jakobus gewidmet gewesen sei, da sich in der Kirche zu Holzhausen vordem ein diesem Heiligen gewidmeter Altar befunden habe, dessen Einkommen mit Grundstücken und Gerechtsamen dotiert war, welche in der Breitenborner Gemarkung gelegen sind. Wie dies bei eingegangenen Kirchen und Kapellen so oft geschehen, so sind bei dem Aufhören des Gottesdienstes in der Breitenborner Kirche die Einkünfte mit einem Altare in eine andere, die Holzhäuser Kirche, deren Pfarrsprengel nunmehr die Gemarkung Breitenborn angehörte, übertragen. Wir haben bekanntlich verhältnissmässig wenige Nachrichten über die Zeit, wann ältere Dörfer eingegangen sind. Bei Breitenborn kann man aber ungefähr die Zeit des Wüstwerdens nachweisen. Die letzte Urkunde, in welcher es noch als bewohnt vorkommt, ist die schon oben erwähnte aus dem Jahre 1354, welche einen Zinskauf betrifft. Eine Urkunde von 1494 jedoch nennt, unser Breitenborn schon eine Wüstung. Es muss also zwischen 1354 und 1494 eingegangen sein. Die vielfachen heftigen Fehden zwischen Kurmainz und Hessen, welche zur Zeit der Landgrafen Hermann und Ludwig stattfanden, werden diesem Orte, welcher so hart an der Mainzer Grenze belegen war, wohl den Untergang gebracht haben. Der Herr Vortragende schloss mit Mittheilung der bekannten Geschichte aus Othlo’s Leben des heil. Bonifaz, über die von Adalger gemachte. Schenkung von Gütern an den Orten Amöne- [Amöneburg]

 

 

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