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[Verhältnissen] hältnissen verknüpft und in ihren Wirkungen theilweise noch heute erkennbar sind. Doppelt interessant wurden diese Schilderungen dadurch, dass Herr Geh. Reg.-Rath Münscher eine der wenigen noch lebenden Personen ist, welche jene Zeit und zwar in hiesiger Stadt selbst miterlebt haben. Eingehend behandelt wurde namentlich das Verhältniss der Universität zu der damaligen westfälischen Staatsregierung und deren Vertreter in Marburg, der Auszug der Marburger Studenten nach Gladenbach, der grosse Brand an der Marktgassenecke (in der Nacht vom 20. auf den 21. Nov. 1812), die Flucht Jérômes, der Rückzug der Armee Napoleons aus Russland und der Einzug des hessischen Kurfürsten am 25. November 1813 in Marburg.

2) Ausflüge.

1. Ausflug nach Staufenberg am 29. Mai 1890.

Der Besuch der Burg war ein sehr lohnender. Die nöthigen bauhistorischen Erklärungen gab Herr Bauinspector Schwamborn an der Hand des Grundrisses Ritgens, dessen historische Angaben auch diejenigen Landau’s (Ritterburgen 111) vielfach ergänzen. Der Vorsitzende legte die Ansicht Dillich’s aus dem Jahre 1605 vor, welche Burg und Stadt vor der 1647 erfolgten Zerstörung zeigt. Die Lithographie, welche Landau bringt (1836), gab Gelegenheit zu vergleichen, welche Veränderungen an den Burggebäuden seitdem stattfanden. Auf dem Rückwege wurde noch die zweischiffige gothische Kirche in Kirchberg besichtigt, welche einige herrliche, leider zum Theil verbaute Grabmäler birgt, von welchen namentlich eines, der Frührenaissance angehöriges, künstlerisch bedeutend ist.

2. Ausflug am 20. August.

Auf der Tour nach Treys an der Lumbde wurde die Kirche in Mainzlar besucht, an deren Ostseite noch ein spätromanischer Bogen sich befindet. Auf dem Rückwege war es in erster Linie das Schlösschen Nordeck mit seinem romanischen Bergfried, dem alten Schlossbrunnen und den übrigen älteren Resten der kleinen Burg, welche das Interesse der Besucher fesselte. In Treys selbst erregten die Ueberreste der

 

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