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Er wurde zwischen Waldungen gelockt und dort plötzlich von allen Seiten angefallen. Die Ueberbleibenden rettete Stertinius und Aemilius, welche möglicherweise nördlich der Porta vorgingen. Armin musste jedenfalls ein Beobachtungscorps dort aufstellen. Nachdem das vereinte Römerheer den Fluss überschritten, zog Armin auch das seine zusammen, bei Rinteln, jedenfalls am rechten Ufer und in Waldungen, wo die Strassen zusammenlaufen ; Germanicus stand dann etwa bei Vennebeck, noch nahe den Brücken. Wir müssen einen Tag wenigstens für den Uebergang rechnen. Die Schlacht bei Idistaviso konnte daher nicht am Tage nach dem Reiterkampf stattfinden. Die Berennung des Römerlagers in der Nacht ward vielleicht von dem Seitencorps ausgeführt, welches danach gleich das Schlachtfeld besetzte. Dieses nun wurde allenthalben an der mittleren Weser gesucht, ein Merkmal aber, welches Tacitus angibt, findet sich nördlich der Porta bis Lahde nicht: die Krümmungen der Weser. Nun wies man darauf hin, dass dieselbe vielfach anderen Lauf gehabt, mehrfach aber waren dies nur kleinere Nebenarme*), oder sogar Rückfluthungen bei Hochwasser. Das ist z. B. bei Meissen nordöstlich Minden der Fall. Die Schlacht könnte schon aus dem Grund nicht hier stattgefunden haben (Paul Bähr u. A.), weil die Weser niemals den von ihm behaupteten östlichen Lauf von Bahnhof Porta aus nehmen konnte. Ferner heisst es, die Ebene lag in der Mitte zwischen der Weser und Hügeln! Freilich gibt das Spielraum. Besser scheint Knokes Uebersetzung »Mitten zwischen der Weser und Hügeln«. Eine dritte lautet: »Mitten zwischen der Weser und zwischen Hügeln«. Nur im Weserwinkel kann nach diesen beiden das Schlachtfeld liegen. Knokes Eisbergen entspricht aber der Anforderung nicht ganz. Tacitus hätte da vielleicht gesagt: Idistaviso lag an der Weser und zwischen Hügeln. Nur das Feld von Mölbergen entspricht diesen Anforderungen. Es liegt zwischen der Weser (sie ist auf beiden Seiten zu er- [erblicken]

*) So die alte Weser bei Stemmen. Höfer zwar behauptet das Gegentheil, aber anscheinend war der Hauptlauf der Weser stets der heutige.

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