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CXVII [verlängert] längert haben. Jedenfalls musste die deutsche Reiterei da schon Terrain aufgegeben haben. Aber auch jetzt versucht Armin nicht, die etwa 10 Kilometer*) lange römische Front zu durchbrechen. Selbst zu dieser Zeit konnte es noch vernichtend für sie ausfallen. Knoke sagt, die Disselburg, der Schlüssel **) der deutschen Stellung (hinter dem tiefen Moor), sei aber nicht genommen worden. Es lässt sich eher vermuthen, dass die Römer gar nicht — durch das Moor! — dagegen vorgingen***). Stimmt nun die Verwendung des ganzen ebenen Theiles dieser Gegend nach keiner Richtung mit den zu stellenden Anforderungen, — so doch der südliche bis zum Bollsee. An dem Knick der Strasse Loccum Leese ist zu beiden Seiten junge Waldung angepflanzt. Sie begleitet dann die Strasse westlich bis Höhe Bollsee. Sie steht auf Geest. Östlich des Knicks reicht dieselbe bis fast zur Fulde. Man darf annehmen, dass auf diesem Geestrücken ebenso früher »Wald« stand. Hinter (nordöstlich) demselben begann das Moor, unterbrochen von den früher erwähnten Dünen-Waldstrichen von Norden zwischen Fulde und Meerbach. Aber das Moor wird auch um die SO-Seite des Waldes herumgereicht haben †), bis zu der Landzunge, auf welcher jetzt die Strasse aus dem »Wald« südlich nach Loccum hinauffühlt. Man muss das vermuthen, denn zwischen dem Geeststrich und dem Bergrand ist tiefer gelegener, sumpfiger Wiesengrund††). Die Lisière dieses Waldes war ca. 3 Kilometer lang, Front Südsüdwest. Sie schloss mit den Loccumer Bergen die erwähnte sumpfige Ebene; zwischen Hühnerberg und Fulde, ca. *) nach Knoke. **) Knoke meint wohl „Rückhalt“. ***) Germanicus muss unter Knoke’s Annahmen unstreitig am linken Flügel vor dem Walle opcrirt haben, statt auf den Loccumer Bergen zu bleiben. Denn von hier aus konnte er nicht sehen, wie es am Walle stand, aber er behielt das Ganze in der Hand. Das war vom Walle aus undenkbar. †) Das muss es nach der Schilderung. ††) Auf der Geest hier fand ich Dünenstücke, welche eher Wallresten ähnelten. Dadurch würde Germanicus eher veranlasst worden sein, von dort in den Wald zu ziehen, als durch die nahe Reiterei des Feindes. |
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