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CXXVIII

Um den grossen hessischen Wappenschild herum sind auf der Aussenseite des Lorbeerkranzes 5 kleinere angebracht und zwar auf der höchsten Stelle ein Schildchen mit dem hessischen Löwen allein — das hessische Stammwappen, wie es von 1263 bis 1450 geführt wurde —, zu dessen beiden Seiten die Ziffern 15 und 39 stehen, sodann 4 etwas grössere Schilde mit den Wappen der Städte Treysa, Schwarzenborn, Neukirchen und Ziegenhain, rings um den Kranz. Das von Treysa nimmt, da dieses die alte Hauptstadt der Grafschaft Ziegenhain war, die erste Stelle (heraldisch rechts — vom Beschauer links) ein, darunter befindet sich das von Schwarzenborn. Ziegenhain’s Wappen nimmt die zweite Stelle (heraldisch links — vom Beschauer rechts) gegenüber dem von Treysa ein, darunter ist das von Neukirchen angebracht. In den Wappen von Treysa und Schwarzenborn ist der Ziegenkopf links gewendet, während er eigentlich nach rechts gewendet sein sollte. Auch dieses ist der Symmetrie halber angeordnet, sodass die sich gegenüberstehenden Wappenthiere im obern und untern Schildpaar einander anblicken.

Die Wappen von Treysa, Ziegenhain und Neukirchen entsprechen den von Max von L’Estocq in seinen „Hessischen Landes- und Städewappen 1884'“ angegebenen ; dagegen gibt er für Schwarzenborn einen Schild mit nur einem Felde, in welchem das Wappenthier in einem Herzschilde einen Stern zeigt, während unser Schützenkleinod das Wappen Schwarzenborns mit 2 Feldern hat, in deren oberem ein Stern, im unteren der Adler oder Hahn mit Ziegenkopf sich befindet *).

*) Hoffmeister in seiner „Historischen Entwickelung des hessischen Gesammtwappens“ Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte etc. Bd. IV erklärt die Wappenthiere der Städte der Grafschaft Ziegenhain: Treysa, Schwarzenborn, Gemünden, Neukirchen für Hähne mit Ziegenkopf. von L’Estocq bezeichnet sie dagegen als Adler mit Ziegenkopf und bemerkt nur bei Neukirchen: „ist vielleicht auch der Hahn mit ausgebreiteten Flügeln“. Diesen Zweifel kann man indessen bei den Wappen von Treysa, Schwarzenborn und Gemünden ebenso aussprechen, da die Wappenthiere dieser Städte ein und dieselben nach L’Estocq’s Darstellung sind. Das Wappen der Stadt Ziegenhain, welches L’Estocq mit nach rechts schreitendem Hahne mit Ziegenkopf darstellt, erwähnt Hoffmeister nicht.

 

 

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