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den Stuhl des Fürstabtes erhoben wurde. Als Protestant geboren, doch in früher Jugend dem Katholicismus wiedergewonnen, erblickte er seine Lebensaufgabe in der Ausrottung der Ketzerei in seinem Lande.

Der 21jährige Jüngling ging mit Feuereifer daran, welcher naturgemäss vielfach zur Härte führte und dem jungen Abte in allen Klassen und Ständen Feinde schuf, von den verweltlichten nur dem Lebensgenüsse zugewandten katholischen Stiftsherren herunter bis zu den protestantischen Unterthanen, die durch Berufung der Jesuiten nach Fulda 1571 und die sonstigen Massregeln Balthasars ihren Glauben bedroht sahen. Kurfürst August von Sachsen, Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel und Landgraf Ludwig IV. von Hessen-Marburg verwandten sich angelegentlich bei dem Fürstabte zum Schutze ihrer Glaubensgenossen, ohne jeden Erfolg. Von ganz anderer Seite erfolgte Unterstützung der Unzufriedenen in dem Fulder Lande, ein katholicher Kirchenfürst lieh denselben seinen Beistand gegen ihren Fürstabt, um sich selbst an dessen Stelle zu setzen.

Bischof Julius von Würzburg spielte die Rolle des Schiedsrichters zwischen Balthasar und der ihm entgegenstehenden starken Partei, wobei der Fürstabt zu einem Vertrage vom 23. Juni 1576 in Hammelburg gedrängt wurde, in welchem er seinem Stifte entsagte. Bischof Julius ergriff die Zügel der Regierung der Abtei. Allein der Abt strebte der Wiedereinsetzung zu, entfloh auch dem ihm angewiesenen Aufenthalte, Schloss Neuhof, in den Schutz des Kurfürsten von Mainz, seines Bruders. Obwohl der Kaiser verfügte, dass Balthasar wieder einzusetzen sei, musste die Sache einen Process beim Reichshofrathe durchmachen, da die Lage durch das Gegenüberstehen der beiden grossen Religionsparteien verwickelt und gefahrenvoll geworden, auch der Nachfolger Kaiser Maximilians II., Rudolf II., bei seiner Indolenz dem Abte keinen Schutz angedeihen liess. So kam erst am 16. August 1602 der Richter-Spruch zustande, welcher den Fürstabt wieder einsetzte. Und mit jugendlicher Kraft ging dieser von Neuem an sein 26 Jahre unterbrochenes Werk, den alten Glauben in Fulda zurückzuführen, er vollendete es, wesentlich