CXXXVIII

Friedrich liess sich in die Heimat schaffen, wo er nach langen Schmerzen Heilung seiner grossen Wunde fand und ihm ein künstliches Bein angesetzt wurde. Die Thatenlust trieb jetzt den feurigen jungen Mann wieder mit Schwedens Heere ins Feld zu ziehen, da raffte der Tod seinen Gönner, König Karl Gustav, hinweg, 1660. Homburg erhielt seinen Abschied, ohne Erstattung der grossen Summen, welche er aus eigenen Mitteln für Werbung und Erhaltung seines Regimentes hergegeben hatte. Reichen Ersatz für solchen Verlust gewährte ihm die am 12. Mai 1661 im Königlichen Schlosse zu Stockholm vollzogene Verbindung mit Margaretha Brahe, welche Friedrich, obwohl sie 30 Jahre älter als er, auch bereits zweimal vermählt gewesen war, aufrichtig liebte. Schönes Zeugniss für ihn legt Margarethens, welche am 15. Mai 1669 kinderlos verschied, letzter Wille in den Worten ab „ . . zum Dank für die Ehre und Treue, welche der jugendliche Gemahl ihr stets erzeigt . . . sich unser wider unsere Widerwärtige auch mit Gefahr und Hazardierung ihres Leibes und Lebens getreulich angenommen und behütet . . .“ wofür sie ihn zum Universalerben ihres grossen Vermögens einsetzt; nur einige Besitzungen in Schweden hinterliess sie dortigen Verwandten.

Homburg hatte seine Gemahlin gegen einen von ihr abgewiesenen Freier, Grafen Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg, vertreten, welcher sie nach ihrer Vermählung mit dem Prinzen in einer anonymen Schmähschrift auf höchst unwürdige Weise öffentlich angegriffen hatte.

Friedrich erwarb im Jahre 1662 das Amt Neustadt a. d. Dosse, und nahm dort seinen Wohnsitz. Der feurige tapfere Reiterführer zeigte sich nun als thätigen, willenskräftigen Verwalter, als einen Freund seiner Unterthanen. Neustadt selbst, anfangs aus 7 Bauernhöfen, einer Schmiede und einer Mühle bestehend, hob durch seine Massregeln sich so rasch, dass es auf seinen Antrag bereits 1664 von dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu einer Stadt erhoben wurde. Eine Eisenhütte, ein Hammer, eine Ziegelei, eine Schneidemühle, eine Papierfabrik erstanden, der Lauf der Dosse wurde regulirt, die gewonnenen fetten Wiesen veran- [veranlassten]