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CXXXIX

[veranlassten] lassten den Prinzen, ein Gestüt anzulegen, welches später berühmt werden sollte. Die kleine Herrschaft blühte, die Einnahmen stiegen rasch, nur wegen ihrer Entlegenheit von seinen anderen Besitzungen tauschte Homburg 1694 diese märkische mit Kurfürst Friedrich III. gegen eine Herrschaft im Magdeburgischen. Doch ist das Andenken an diesen Wohlthäter noch vor 25 Jahren unter den Landleuten bei Neustadt nicht völlig erloschen gewesen.

Friedrich war dem Kurfürsten von Brandenburg bekannt geworden, beide Männer fanden an einander Gefallen; am 23. October 1670 wurde Homburg mit Louise Elisabeth von Kurland im Schlosse zu Berlin getraut, welche Verbindung Friedrich Wilhelm selbst vermittelt hatte. Im Ehevertrage war bestimmt, dass die Prinzessin in Ausübung ihres reformirten Glaubens nicht beschränkt werden, die Töchter reformirt, die Söhne lutherisch erzogen werden sollten; doch wurden diese Bestimmungen hinfällig, da Friedrich noch vor der Eheschliessung vom lutherischen Bekenntnisse zum reformirten übertrat. Die Gatten lebten zwanzig Jahre in glücklicher mit zwölf Kindern gesegneter Ehe. Sie wurde Anlass, dass Homburg in das brandenburgische Heer eintrat, Friedrich Wilhelm ernannte ihn am 9. Dezember 1670 zum Generale der Cavallerie unter schmeichelhafter Anerkennung seiner früheren Dienste im Kriege.

Der nächste Feldzug der Brandenburger, 1672, verlief ohne Homburgs Theilnahme, da er als Statthalter der Mark wirken musste; unmuthig sprach sein gefesselter Kampfesmuth sich mehrfach aus, nur der traurige Verlauf des Feldzuges durch die habsburgische Politik mochte den Prinzen aussöhnen.

Mit um so grösserer Freude zog er 1674 zu Felde, als der Kurfürst mit seinem 20000 starken Heere am 13. August von Magdeburg abrückte, Homburg als Befehlshaber des aus Reiterei bestehenden rechten Flügels. Der kaiserliche Feldherr Bournonville wusste jeden entscheidenden Schlag auf Türenne im Elsass zu verhindern, da sprach der Kurfürst vor seinen Generälen und dem Gesandten Strassburgs in tiefer Erbitterung sich aus und rief schliesslich in hellem Zorn, mit aufgeho- [aufgehobener]

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