CXLI

würden . . . .“ Am 6. Juni erschien Homburg im Hauptquartier Heldrungen, die Begegnung mit dem Kurfürsten, welchem er den linken Flügel zur vollen Zufriedenheit herangefühlt hatte, wendete Alles wieder zum Besten. Wie der Prinz den Sieg über sich selbst empfand, zeigt der Brief, in welchem er den ersten Sieg — die Einnahme von Rathenow — am 15. Juni seiner Frau meldet, seiner „Allerliebsten Dicken“.

Bei der ungestümen Verfolgung der Schweden durch das 7 Meilen lange Labyrinth von Sümpfen zwischen Nauen und Fehrbellin, in dem regenreichen Sommer von 1675 noch schwieriger als sonst, bat Homburg den Kurfürsten, die Vorhut führen zu dürfen, da er als Besitzer des nahen Neustadt die Gegend genau kannte. Es wurde ihm gewährt mit der Weisung „den Schweden möglichsten Abbruch zu thun und sie zum Stehen zu bringen“. Bereits um 6 Uhr früh des 18. Juni liess Homburg dem Kurfürsten melden, er habe die Schweden gestellt, der Kurfürst möchte mit den übrigen Truppen folgen und ihm den Angriff gestatten. Derfflinger rieth, durch einen Eilmarsch über Kremmen nach Fehrbellin die Schweden zu umgehen, doch Friedrich Wilhelm in seiner Kampfbegierde stimmte nicht bei und als ein zweiter Adjutant Homburgs dessen Bitte wiederholte, rief er: „Weil wir den Feind so nahe haben, muss er Fell oder Federn lassen!“ Der Marsch ging weiter, der im Kampfe begriffene Prinz bat um Dragoner, da er zu schwach sei und Friedrich Wilhelm sandte sofort 500 Mann vor. Noch ehe diese eintrafen, nahm in kühnem Anstürme Oberst Graf Promnitz die „Landwehr“ einen tiefen Graben vor der schwedischen Stellung; durch den Nebel getäuscht, glaubte der schwedische Feldherr, dass die ganze brandenburgische Armee ihm gegenüber stehe, räumte seine vorzügliche Stellung und nahm hinter Linum eine neue, dann gedrängt von Homburg, eine dritte, versäumte aber dabei, einige Hügel in seiner rechten Seite zu besetzen. Homburg erkannte scharfen Blickes den Fehler trotz des Nebels, sandte seine eigene Linke durch ein Gehölz gegen den Schlüssel der feindlichen Stellung, jene Hügel, und bedrohte so die Rückzugslinie der Schweden. Homburg befürchtete, bei der