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CXLII

Ankunft des Kurfürsten andere Befehle zu bekommen, allein letzterer billigte die Einleitung der Schlacht und liess die Linke durch mehrere Regimenter unter Derfflinger verstärken. Als die Sonne hervorbrach und Wrangel die geringe Stärke der Brandenburger erkannte, warf er einen Theil seiner Streitkräfte gegen die Anhöhe, die brandenburgische Reiterei wandte sich vor dem gewaltigen Stosse. In diesem gefährlichen Augenblicke nahm Homburg einige Schwadronen, die ihm gerade begegneten, fiel aus einem Gehölze den Schweden in die Seite und warf sie, sodass die Geschütze auf der bedrohten Anhöhe gerettet waren. Doch neuer Ansturm folgte, in dem Wogen des Kampfes geriethen die höchsten Führer, der Kurfürst, Derfflinger, Homburg, ins Handgemenge, Wrangel trat indess um 10 Uhr Morgens unter dem Schutze seines noch ungebrochenen linken Flügels den Rückzug an. Vollständig war der Sieg der Brandenburger: Homburg sollte noch verfolgen, doch Ross und Reiter waren erschöpft. Der Kurfürst war darob unzufrieden und es entstand an dem Ruhmestage Homburgs, der ihn unsterblich gemacht hat, eine neue Verstimmung unter Beiden. Noch kämpfte der Prinz bei Verfolgung der Schweden am 21. Juni tapfer bei Wittstock, dann gab er mit Einwilligung des Kurfürsten am 24. sein Regiment ab und reiste am 25. heim nach Hessen.

Auch diesmal ergriff Homburg die zur Versöhnung gereichte Hand des Kurfürsten, worauf der treue Canitz bei Beiden hingewirkt hatte. Wie über den Prinzen gedacht wurde, beweist eine Stelle in dem Briefe der Landgräfin Hedwig Sophie zu Kassel, seiner Gönnerin, an den Präsidenten von Schwerin, vom 10. Oktober 1675: „Dem redlichen Landgraf ist nicht eins gedankt von dem, das er bei Fehrbellin gethan . . . .“ und Hedwig liebte ihren Bruder, den Kurfürsten, aufrichtig. Im Heere wünschte man sehr die Rückkehr Homburgs, Mitte Novembers traf er wieder bei demselben ein. Der Krieg ging im Winter weiter, Homburg führte seine Reiter mit gewohnter Auszeichnung. Friedrich Wilhelm verlieh ihm denn auch am 20. August 1676 für seine Verdienste mehrere Güter in Pommern. Nach Eroberung Stettin’s im December

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