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CXLIV

grossen Abgang der Kräfte verspüret.“ Dankbar gedenkt der Fürst in seinem Testamente dessen und empfiehlt seine Witwe seinen erwachsenen Söhnen.

Noch einmal verliess er sein liebes Homburg, zu Anfang des Jahres 1707, um den bewunderten Kriegsfürsten Karl XII. kennen zu lernen, welcher bei Leipzig sein Hauptquartier hatte. Der jugendliche Held empfing den ehrwürdigen Kampfgenossen seines Grossvaters auf das ehrenvollste. Ein Jahr darauf, am 24. Januar 1708, verschied der Landgraf 75jährig, zu dem Ruhme eines feurigen Kriegshelden den eines weisen und wohlwollenden Regenten hinterlassend.

Las hier in den Hauptzügen angedeutete Lebensbild des Landgrafen „mit dem silbernen Bein“ ist von Dr. Jungfer nach einer grossen Anzahl Quellen sorgfältig bearbeitet und anziehend geschildert. Ein Widerspruch hinsichtlich der Namen der Brüder Friedrichs auf S. 3 und S. 108 ist unerheblich.

Es will mich bedünken, als nähme dieser geschichtliche „Prinz von Homburg“ unseren Antheil noch mehr gefangen, als Kleist’s in grellem Widerspruche mit dem Menschen wie mit den Ereignissen stehende, wenn auch geniale Schöpfung. Der als mondsüchtiger Verliebter Auftretende schrieb als wirklicher Mensch von 42 Jahren an seine „Allerliebste Dicke“, der wegen Ungehorsams zum Tode Verurtheilte handelte in Wirklichkeit streng dem erhaltenen Befehle gemäss und wurde von dem höchsten Feldherrn, der das von ihm Begonnene nur fortsetzen konnte, anerkannt u. s. w.

Das Buch wird auf das Beste hiermit empfohlen.

v. Stamford.

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