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XIII

3.   über die Kosten der 1890 veranstalteten Druckausstellung im Gesammtbetrage von 1103 Mark 10 Pf.

Bemerkt wird ausdrücklich, dass die Abrechnung der ordentlichen und ausserordentlichen Einnahmen zweier Rechnungsjahre mit besonderer vorheriger Genehmigung des hiesigen Zweigvereins stattfand, weil 1890 die Beträge für die Ausstattung des Südsaales noch nicht vollständig angewiesen waren und auch die Belege für die Druckausstellung noch nicht hatten zusammen gebracht werden können.

Die Zahl der Sitzungen des Jahres 1891 beträgt 8, die der Ausflüge 4. Von den Sitzungen wurde die erste gehalten am 28. Januar. Der gehaltene Vortrag des Herrn Pfarrers Heldmann aus Michelbach behandelte die am 15. November 1564 zwischen Frankenberg und Schreufa erfolgte Entleibung des Johann von Viermünden durch Johann von Dersch, nach seinen Ursachen, Vorgang und den folgenden Prozessen. Zwischen beiden Familien bestand durch das 16. Jahrhundert Streit über den Besitz des Gerichtes Viermünden, welches beide Theile je zur Hälfte aber pro indiviso besassen und nutzten infolge von Pfandschaften, welche ihnen die Hohenfels als Vorbesitzer eingeräumt. Letztere hatten die eine Hälfte den Derschen 1487 verkauft und diese machten im 16. Jahrhundert wiederholt den Versuch, die andere Hälfte der Viermünds durch Ablösung an sich zu bringen. Johann von Dersch, ein gewaltthätiger Ritter, der schon zwei Mordthaten begangen, suchte dieses durch Trotz, Gewalt und Geld zu erzwingen, wobei ihm die nassauische Lehnshoheit über die Viermündensehe Hälfte jedoch entgegenstand. Besonders erhitzten sich beide Theile über die Ausübung der Jagd, nachdem die Viermündens ein altes, wüstes Allodialgut Hermannsberg bei Viermünden 1547 wieder culturfähig gemacht und als Rittersitz hergestellt. Beide Theile lagen bereits seit 1561 am hessischen Hofgerichte in Prozess. Da führte die Wegnahme eines Fuchses und dreier Hunde durch Johann von Dersch zu einem Zusammenstoss auf einem Gemeinde- und Weideplatz unter den sog. Crannenbäumen zwischen Edder und Nuhne und zwischen Frankenberg und Schreufa, wo schon in alter Zeit

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