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XIV

Friedrich von Padberg, ein wüster Ritter und Amtmann von Frankenberg, seinen Feind Crann von Riege treulos überfallen und niedergestochen, wovon diese Bäume und Ort den Namen und ein Steinkreuz erhalten hatten. Die von Dersche, früher in Battenberg, seit 1500 in Viermünden sesshaft, waren tapfere, gewaltthätige Ritter und Kriegsleute, welche die Bauern arg behandelten, aber berühmt in den Hugenottenkriegen, wo Volpert den Connetable von Frankreich fieng, und verdient gemacht durch Besiedelung wüster Orte. Auch der jüngste Bruder Jörg begieng zu Würzburg eine Mordthat an einem westphälischen Junker. Johann von Viermünden, der ebenso wie Johann von Dersch am 15. November 1564 zu Frankenberg in Rechtsgeschäften gewesen, kehrt Abends nach Hause zurück, da trabt Dersch mit fünf Knechten und einem Lakai und dem Junker von Hatzfeld an ihm vorüber. Der Viermünd und sein Knecht hatten ihre Flinten in Bereitschaft gesetzt. Als auch des Viermünds Pferd traben und der Reiter es zähmen will, bäumt sich das Pferd, wodurch sich eine Flinte im Halfter entlud. Der Schuss geht dem eigenen Knecht in den Fuss. Dersch und die Seinen kehren um, umringen den Viermund und seinen Knecht, es fallen ungefähr acht Schüsse, einer geht dem Johann von Viermund am Rückrat hinein und am Nabel heraus. Johann stirbt noch denselben Abend um zehn Uhr, nachdem er in Gegenwart zweier Hofgerichtsräthe und der zwei Geistlichen verhört, aber über den Thäter, dem er verziehen, eine bestimmte Antwort nicht gegeben, und wird Tags darauf, unter Beisein des Adels, der Beamten, des Raths und der Professoren und Magister der Universität Marburg, welche der Pest wegen nach Frankenberg verlegt war, und grosser Volksmenge in der Kirche zu Frankenberg begraben. Dersch war sofort nach der That von Viermünden aus über Berleburg nach Bindefelde in Westphalen entflohen, erbot sich zwar zu Recht, erschien aber auf dem aus Adels-, Rechtspersonen, und Schöffen gebildeten Halsgerichte zu Kassel und Homberg unter nichtigen Ausreden keinmal, und wurde daher am 21. Februar 1566 auf dem 4. Termine in die Mordacht verurtheilt, eine Kriminalverfolgung aber von Landgraf

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