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XXXV

Jahresversammlung am 4. April.

Der Schriftführer Herr Dr. Eisenach legte den Jahresbericht vor und gab ein Bild der regen Thätigkeit in den Vorstandssitzungen sowie über die Monatsversammlungen. Die Zahl der Mitglieder betrug 164. Besonders verdient erwähnt zu werden, dass die Stadt Hanau die Erbschaftssteuer der Rauh’schen Sammlung im Betrag von 226 Mark dem Vereine zurückerstattete.

Herr Jacob Wiedersum gab Rechnungsablage, wonach der Abschluss der Kasse einen Vortrag pro 1892 von 18 Mark 61 Pf. ergab; Einnahme und Ausgabe betrugen 1238 Mark 22 Pf.

Nach Entlastung des Rechnungsführers wurde der Vereinsbeitrag wieder auf 4 Mark festgesetzt.

Die Vorstandswahl ergab durch Acclamation die Wiederwahl der bisherigen Mitglieder und wurden:

Herr  Dr. Suchier, Vorsitzender,

„     Landgerichtspräsident Koppen, stellv. Vors.,

,,    Dr. Eisenach, Schriftführer,

„     Dr. Wackermann, Archivar,

,,    Jac. Wiedersum, Rechnungsführer,

„     Dr. Brandt, Bibliothekar,

,,    Akademielehrer Thormählen, Conservator.

Nach Schluss der Mitgliedersitzung hielt Herr Professor Dr. Wolff von Frankfurt a./M. den angekündigten Vortrag: Die wissenschaftlichen Ergebnisse und die Aufgaben der Hanauer Limesforschung.

Hochgeehrte Anwesende! Es war am 28. Dezember 1890, da trat in Heidelberg eine Konferenz von Delegierten der 5 Staaten zusammen, deren Gebiet von dem gewaltigen Vertheidigungswerk durchzogen wird, dessen Reste noch heute Zeugnis ablegen von der Herrschaft des römischen Volkes über unsere germanischen Vorfahren, aber auch von den Ansturme der letzteren gegen die Grenzen jenes Weltreichs, dem dasselbe nach Jahrhunderte langen Kriegen erliegen musste. Es handelte sich darum, die seither von den lokalen Geschichtsvereinen und einzelnen Altertumsfreunden mit so schönem Erfolg unternommenen Untersuchung jenes ältesten Denkmals der vaterländischen Geschichte durch Einsetzung einer seitens des Reiches oder seitens der

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