MHG, 1891, S. 63

LXIII

Werte dieser Arbeiten und deren engem Zusammenhange mit den eigensten Zielen unseres Vereins zu überzeugen und dadurch zu thatkräftiger Unterstützung des Vorstandes zu veranlassen, so wäre der Wunsch, der mich zur Uebernahme des heutigen Vortrags bestimmte, aufs schönste erfüllt. ___

In der 3. Monatsversammlung am 1. Juli hielt Herr Dr. Suchier Vortrag über die Portraits der Grafen und Gräfinnen von Hanau-Münzenberg, unter Vorzeigung von Abdrücken, Münzen und gedruckten Abbildungen.

Schon die ersten Herrn von Hanau, von denen wir sichere Kunde haben, sind abgebildet auf interessanten Reitersiegeln, nämlich Reinhardus de Dornvelden (d. i. Dorfelden 2 Stunden von Hanau) an einer Urkunde zu Idstein v. J. 1234, Reinhardus de Hagenowe, dessen Sohn Ulrich I. de Hainowe, bei dem zuerst die 3 Sparren im Schilde erscheinen (1277 im Archiv zu Darmstadt) an Stelle des früheren Löwen, und Ulrich II., der zuerst den Schwan als Helmkleinod trägt (1329 im Marburger Archiv). Auch Frauen sind auf Siegeln dargestellt, nämlich Reinhard’s I. Gemahlin Adelheid von Münzenberg, die Gemahlin Ulrichs I. Elisabeth von Rineck, die Ulrichs II. Agnes von Hohenlohe.

Mannspersonen kommen auf Siegeln weiter nicht vor, ausgenommen der 1382 ermordete Abt Konrad von Fulda, Sohn Ulrichs II. Dagegen noch einige Frauen: Ulrichs II. Tochter Adelheid Frau zu Isenburg, Ulrichs IV. Gemahlin Elisabeth von Wertheim, Reinhards II. Tochter Margarethe Frau zu Eppstein, Philipps des Jüngeren Tochter Adriane Gräfin zu Solms, Reinhards IV. Gemahlin Katharina von Schwarzburg († 1514), Philipps II. Gemahlin Juliane von Stolberg († 1580, Mutter Wilhelms von Oranien).

In der reformierten Kirche befinden sich drei in Holz geschnitzte knieende Gestalten, Reste von alten Chorstühlen, wahrscheinlich angefertigt von einem Bildschnitzer in Seligenstadt, der in den Spitalrechnungen um 1500 erwähnt wird. Sie sind durch Inschriften kenntlich gemacht als Philipp der Jüngere (mit Jahreszahl 1496), Reinhard IV. († 1512) und seine Gemahlin, die schon genannte Katharina von Schwarzburg.

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..	LXIII Werte dieser Arbeiten und deren engem Zusammenhange mit den eigensten Zielen unseres Vereins zu überzeugen und dadurch zu thatkräftiger Unterstützung des Vorstandes zu veranlassen, so wäre der Wunsch, der mich zur Uebernahme des heutigen Vortrags bestimmte, aufs schönste erfüllt. ___ In der 3. Monatsversammlung am 1. Juli hielt Herr Dr. Suchier Vortrag über die Portraits der Grafen und Gräfinnen von Hanau-Münzenberg, unter Vorzeigung von Abdrücken, Münzen und gedruckten Abbildungen. Schon die ersten Herrn von Hanau, von denen wir sichere Kunde haben, sind abgebildet auf interessanten Reitersiegeln, nämlich Reinhardus de Dornvelden (d. i. Dorfelden 2 Stunden von Hanau) an einer Urkunde zu Idstein v. J. 1234, Reinhardus de Hagenowe, dessen Sohn Ulrich I. de Hainowe, bei dem zuerst die 3 Sparren im Schilde erscheinen (1277 im Archiv zu Darmstadt) an Stelle des früheren Löwen, und Ulrich II., der zuerst den Schwan als Helmkleinod trägt (1329 im Marburger Archiv). Auch Frauen sind auf Siegeln dargestellt, nämlich Reinhard’s I. Gemahlin Adelheid von Münzenberg, die Gemahlin Ulrichs I. Elisabeth von Rineck, die Ulrichs II. Agnes von Hohenlohe. Mannspersonen kommen auf Siegeln weiter nicht vor, ausgenommen der 1382 ermordete Abt Konrad von Fulda, Sohn Ulrichs II. Dagegen noch einige Frauen: Ulrichs II. Tochter Adelheid Frau zu Isenburg, Ulrichs IV. Gemahlin Elisabeth von Wertheim, Reinhards II. Tochter Margarethe Frau zu Eppstein, Philipps des Jüngeren Tochter Adriane Gräfin zu Solms, Reinhards IV. Gemahlin Katharina von Schwarzburg († 1514), Philipps II. Gemahlin Juliane von Stolberg († 1580, Mutter Wilhelms von Oranien). In der reformierten Kirche befinden sich drei in Holz geschnitzte knieende Gestalten, Reste von alten Chorstühlen, wahrscheinlich angefertigt von einem Bildschnitzer in Seligenstadt, der in den Spitalrechnungen um 1500 erwähnt wird. Sie sind durch Inschriften kenntlich gemacht als Philipp der Jüngere (mit Jahreszahl 1496), Reinhard IV. († 1512) und seine Gemahlin, die schon genannte Katharina von Schwarzburg.	..


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