LXIV

Dieselbe Kirche enthält 4 Epitaphien von Stein, die besonders wegen der Tracht wichtig sind; sie zeigen in voller Gestalt die Gemahlin Philipps des Jüngeren Adriane von Nassau († 1477) mit Inschrift, den Grafen Philipp III. († 1561) mit Inschrift, diese leider durch die Orgel ganz verdeckt, dessen Gemahlin Helene von der Pfalz († 1579) stark beschädigt und ihren Sohn Philipp Ludwig I. († 1580). Das zuletzt genannte Monument ist von grauem Marmor, sehr grossartig, die anderen von Sandstein. Philipp III. und Helene sind nach dem Urteil von Fachkennern Werke des Johann von Trarbach.

Zwei Brustbilder, Philipp II. und sein Bruder Balthasar (um 1530), auf gewaltig dicken Steinen mit Inschrift lebensgross eingehauen, sind im Museum des Vereins; die Geschichte dieser Steine, die an einem Festungsthor angebracht waren, ist in den Mittheilungen des Hanauer Vereins von 1876 S. 216 näher angegeben.

Der berühmteste der Hanauer Grafen, Philipp Ludwig († 1612), ist vielfach abgebildet auf Münzen, die indessen sehr schwer zu erlangen sind, auf Münzstempeln, die sich im Hanauer Archiv noch vorfanden und jetzt im Münzamt zu Berlin sind, und auf Kupferstichen. Ein Portrait von ihm, in Oel gemalt, hängt in der Aula des Gymnasiums; ein anderes, das sich bis 1867 im Regierungsgebäude am Schloss befand, ist gegenwärtig in Philippsruhe. Dort ist auch ein schönes Portrait seiner Tochter Amelia Elisabeth, die ferner im Theatrum Europaeum und auf besonderen Kupferstichen abgebildet ist. Vom Grafen Philipp Moritz († 1638) ist ein Portrait in Philippsruhe, das ebenfalls aus dem Regierungsgebäude dahin kam, ausserdem zeigen ihn zahlreiche Münzen.

In der 4. Monatsversammlung am 9. September schildert Herr Dr. Wackermann den Verlauf der Jahresversammlung des Hauptvereins zu Frankenberg.

Der Vorsitzende Herr Dr. Suchier theilt mit, dass Herr Bauunternehmer Bernges das Haus mit dem alten Erker und der Jahreszahl 15.7 in der Marienkirchgasse auf Abbruch gekauft und den Erker dem Vereine zur freien Verfügung gestellt hatte. Da alle in