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[Gymnasium] nasium und in den Städten Frankfurt, Aschaffenburg und Fulda Lyceen errichtet werden. Ausser diesen Neugestaltungen traten auch hier Realschulen in’s Leben und zwar in Hanau und in Frankfurt a. Main für die katholische Gemeinde; hier wurden auch die Musterschule und das sogenannte Philanthropin zu höheren Bürger- oder Realschulen erhoben. Das Meiste von allen diesen neuen Einrichtungen wurde, da es durchaus brauchbar war, auch später beibehalten.

Monatsversammlung am 27. März 1893. Vorsitzender: Bibliothekar Dr. Brunner. Tagesordnung: 1) Es wird bekannt gemacht, dass der Verein am Mittwoch den 29. März einen Tagesausflug nach Burghasungen veranstalten wird, sowie 2) dass die diesjährige Jahresversammlung am 24., 25. u. 26. Juli in Hofgeismar abgehalten werden soll. — 3) Herr Ludwig macht Mittheilungen über das auf dem Hütterott’schen Grundstück Wilhelmshöher Allee 29 befindliche Häuschen*), das früher am Steinweg gestanden habe und im Besitze des Kunsthändlers Botinelli gewesen sei. — 4) Vortrag des Generalsekretärs Gerland über: »Die Geschichte der Wildpferdezucht in Sababurg.« Der Bericht des Herrn Vortragenden darüber lautet:

Über die Vergangenheit der Pferdezucht, die Art und Weise ihres früheren Betriebs ist noch wenig bekannt und so dürfte es für manchen auch unbekannt sein, dass unser althessisches Gestüt Beberbeck schon seit Ende des 15. Jahrhunderts bestanden hat. Man nannte damals die, wie wir jetzt sagen würden, in Gestüten gezogenen Pferde „Wildpferde“ oder kurzweg „die Wilden“, weil sie in fast schrankenloser Freiheit umherschwärmten.

Diese Art der Pferdezucht war in jenen Zeiten allgemein und muss wohl die altgermanische Pferdezucht gewesen sein; urkundliche Nachrichten darüber gehen bis Bonifacius zurück.

Doch trieben auch schon damals die kleineren Besitzer, die Bauern, was wir heute „Hauspferdezucht“ nennen, d. h. sie liessen die Stuten, die sie zur Arbeit nöthig hatten, decken und zogen Fohlen; auch dies lässt sich urkundlich nachweisen.

Allerdings sind die Urkunden sehr zerstreut und namentlich die über Beberbeck und Sababurg. Der Reinhardswald, in dem beide liegen, war damals viel grösser und unwegsamer, doch werden auch von Anfang an mehrere Dörfer in ihm erwähnt, so z. B. Gottsbüren und Hombressen; es gehörte damals ein Theil dem Erzbischof von Mainz, ein zweiter dem Bischof von Paderborn, ein dritter dem Landgrafen von Hessen und ein vierter den Herzögen von Braunschweig.

1334 erbaute der Erzbischof von Mainz die Sababurg, damals Zapfenburg genannt, und 1429 gehörte schon die ganze Burg dem Landgrafen von Hessen; 1455 lag sie schon wieder in Trüm- [Trümmern]

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*) Es wurde im Frühjahr 1893 niedergelegt.

 

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