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ein Werk von Hans Vischer, der auch den ornamental interessanten Broncebaldachin der heiligen Margarethe im nördlichen Seitenschiff entworfen hat. Das gewaltigste plastische Werk der Kirche, aus dem Anfang unseres Jahrhunderts stammend und durch seine mächtigen Verhältnisse besonders in die Augen fallend, ist die grossartige allegorische Marmorgruppe, die Carl Theodor dem Andenken seines Vorgängers im Mainzischen Hirtenberufe, des Kurfürsten Friedrich Carl Joseph von Erthal geweiht hat: der Fürst sterbend die Rechte auf den Boden stützend mit der Linken nach der Sternenkrone des ewigen Lebens verlangend, die ihm der Genius der Ewigkeit beut, während auf der anderen Seite die Religion, in Gestalt einer antik gekleideten Jungfrau den Sinkenden stützt und den Glanz der Ewigkeit zu entschleiern scheint. Unter den Stücken des Kirchenschatzes schliesslich mögen als sehr werthvoll eine gothische Monstranz und die beiden aus vergoldetem Silber gefertigten Brustbilder der Kirchenpatrone, des heil. Petrus und Alexander, Arbeiten des Goldschmiedes Hans Dirmstein aus Frankfurt, genannt sein.

Von der Besichtigung der Kirche führte der Weg zum „Adler“, in dessen kühlem Saale ein vorzügliches Mittagsmahl eingenommen wurde. Die vortreffliche Stimmung, die Herr Dr. Suchier durch einen gelungenen Toast auf die Frauen in das richtige Fahrwasser geleitet hatte, schlug hohe Wogen, als Herr Pfarrer Wissemann-Cassel das Wort ergriff und in längerer, von übersprudelndem Humor erfüllter Ansprache das Hoch auf den Hessischen Geschichtsverein, als den nach Aussage der vom Herrn Redner gehörten „klassischen Zeugin in Kesselstadt“ sog. „närrschen Verein“ ausbrachte. Herr Dr. Scherer wies auf das schöne Zusammenwirken des hessischen Hauptvereins und des Hanauer Bezirksvereins hin, das in so mancher Hinsicht dem trauten Verhältnisse zwischen den, Cassel und Hanau in gleicher Weise angehörenden Brüdern Grimm ähnlich sei, und toastete auf den Geist, der die gemeinsamen Arbeiten durchziehe, die Liebe zum Hessenlande; Herr Kreisrichter Conradi aus Miltenberg, Streckencommissar am Limes und Ehrenmitglied des Hanauer Vereins, überreichte dem Hanauer Verein noch als nach- [nachträgliche]

 

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