..

36

2 Exemplare des Ordens vom eisernen Helm vor, von denen eines das Brabantische (Kleeblatt-) das andere das Malteserkreuz zeigt, bespricht im Anschluss an die Statuten dessen Stiftung und macht insbesondere auf die Verschiedenheit der Form, über die bislang nichts festzustellen war und die in den Statuten nicht erwähnt wird, aufmerksam mit der Bitte um Aufschluss von unterrichteter Seite.

2) Herr Oberstlieutenant von Kropff hält Vortrag über: „Sechs Jahre aus dem Leben eines westfälischen Officiers, 1808—1813.“

Redner schilderte im Rahmen der allgemeinen Zeitverhältnisse die Erlebnisse und Schicksale des Johann von Borke auf Grund des im Jahre 1888 erschienenen Werkes: „Kriegerleben des Johann von Borke, weil. Kgl. preuss. Oberstlieutenants. 1806—1815. Nach dessen Aufzeichnungen bearbeitet von v. Leszcynski.“ Borke, ein ehemaliger preussischer Officier, wurde im März 1808 in der Westfälischen Armée angenommen; er gibt von dem Leben in Cassel, wo er zunächst in Garnison blieb, manche interessanten Einzelzüge über das dortige Treiben. Als Lieutenant des leichten Infanteriebataillons rückte er Februar 1809 mit den für den Spanischen Feldzug bestimmten Truppen aus, wird aber von Metz aus zurückbeordert wegen Versetzung in das neuerrichtete 6. Infanterie-Regiment. Die nächsten Jahre bringen militärische Uebungen in grösserem Maasse; 1812 wird Borke zum Capitän ernannt und unter Versetzung in die Adjutantur der Armee dem Divisionsgeneral von Ochs zugewiesen. Der Anmarsch und Einmarsch nach Russland, sowie der Verlauf des Feldzuges und die Schrecken des Rückzuges werden durch das Tagebuch treffend beleuchtet; Borke wurde nach der Ankunft in Cassel durch Verleihung des Ordens der Westfälischen Krone ausgezeichnet; als nach dem Anrücken der Russen auf Cassel der Hof geflüchtet und die Westfälischen Truppen an den Rhein zurückgegangen waren, nahm Borke mit anderen Offizieren seinen Abschied, wobei die Auszahlung des rückständigen Gehaltes auf Schwierigkeiten beim Kriegsminister stiess und schliesslich, wie es scheint, vom König aus der Privatschatulle geleistet wurde.

 

Monatsversammlung am 25. März 1895.

1) Herr Dr. Brunner theilt betreffs der in der letzten Sitzung besprochenen Verschiedenheit der Formen des hessischen Ordens vom eisernen Helm mit, dass nach den übereinstimmenden Aussagen mehrerer unterrichteter Herren vermuthlich anzunehmen ist, dass das sog. Brabanter Kreuz in 1814, das Malteser Kreuz in 1815 ausgetheilt worden ist.

.

..