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2. Kleine Beiträge zur hessischen Ortsgeschichte.

a. Flurnamen in der Gemarkung Gombet.

Von Felix Freiherrn von und zu Gilsa.

Gombet a. d. Schwalm ist ein sehr altes Dorf, wie schon aus der Form des Namens hervorgeht. In einer Urkunde des Jahres 805 heisst es, in Guntbotere marca, 1123 Gumpethde. Die Kirche des Ortes ist mit starker Mauer umgeben, welche zur Vertheidigung eingerichtet war.

Eine Feldlage in der Richtung nach Kleinenglis heisst „Auf dem Gericht“, während unweit die „Galgenäcker“ vorkommen. Dieser ehemalige Richtplatz gehörte vormals zum Amt Borken. Zufolge der Notiz eines alten Zimmersröder Kirchenbuchs wurde hier noch 1705 ein Verbrecher mit dem Rade hingerichtet.

Durch einen Theil der Feldmark führt der „Bergheimer Weg“, welcher allein noch die Erinnerung an das ehemalige unweit gelegene Dorf Bergheim aufrecht erhält. (Vergleiche Landau, Wüste Ortschaften.)

 

b. Der Geist Reyneke in Zierenberg.

Mitgetheilt von Dr. Wilh. Chr. Lange.

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts schrieb in Westfalen Heinrich von Hervord, [† 9. Octobr. 1370] ein hervorragendes Mitglied des Dominikanerordens, seine bekannte Chronik, ein Werk, das seinem Umfange wie Inhalte nach in der historischen Litteratur dieser Zeit eine der ersten Stellen einnimmt. In derselben finden sich vom Jahre 1349 folgende merkwürdige Vorfälle verzeichnet, die wir in freier Uebersetzung hier folgen lassen.*)

Im andern Jahre des König Karl [IV.] ist in Zierenberg, einer Stadt des Landgrafen von Hessen ein Gespenst erschienen: eine kleine Menschenhand, weich und zart kam zum Vorschein, und liess sich anfassen, wohl tausend Menschen haben sie berührt und geschüttelt. Weiter sah man von dem Geiste nichts, aber seine Stimme, rauh wie die eines Mannes liess sich vernehmen. „Wer

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*) Liber de rebus memorabilioribus sive Chronicon Henrici de Hervordia edidit A. Potthast, Gottingae 1859 4°. p. 279 u. 280. — Danach Hermann Korner ap. Eccard, Corpus II, 1082.

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