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welcher am 2. August 1568 von Cassel aus zum Prinzen Wilhelm zog, auszuhändigen. Rolshausen bekam ein Schreiben an Oranien mit, in welchem Bing erklärte, dass sich einige Freunde mit ihm zur Unterstützung des begonnenen christlichen Werkes zusammengethan hätten und ihm die gewünschten 30000 Gulden aus ihrem eigenen Vermögen zukommen liessen. Friedrich von Rolshausen überbrachte dem Prinzen das Geld, und dieser fertigte bereits am 4. August eine Schuldverschreibung nach dem zugestellten Formular aus, die auf Friedrich von Rolshausen, Simon Bing, Hans Diegel zu Oberkaufungen und Georg Geerke, Salzgrafen zu Allendorf, als Gläubiger lautete und versehen war mit einem Revers Rolshausens und Bings, dass der Landgraf der eigentliche Gläubiger sei und nicht sie und die übrigen in der Obligation genannten Diener. Diese Schuldurkunde wurde dem Landgrafen zugesandt.

Auch die Verhandlungen mit dem Kurfürsten August von Sachsen wurden seitens des Landgrafen von neuem durch Bing aufgenommen, leider aber auch jetzt ohne Erfolg. Mitte Oktober 1568 unternahm der Landgraf noch persönlich eine Reise nach Dresden zu dem Kurfürsten hauptsächlich in der Absicht, dessen Weigerung zu beseitigen, ohne dass dieser Versuch ein besseres Ergebnis gehabt hätte. Der Kurfürst blieb unerbittlich und hat dem Prinzen erst nach Beendigung des Feldzuges auf dringendes Ersuchen die massige Summe von 10000 Gulden darlehnsweise zukommen lassen.

Das Unternehmen Wilhelms von Oranien scheiterte daran, dass seine Soldaten, weil ihnen der Sold nicht ausgezahlt wurde, meuterten. Der Prinz war genöthigt, sein Heer zu verlassen und nach Frankreich zu den Hugenotten zu fliehen.

Wenn wir den etwas bedächtigen und zögernden Charakter Wilhelms IV. berücksichtigen, müssen wir anerkennen, dass der Landgraf ziemlich alles gethan hatte, was in seinen Kräften stand, um Wilhelm von Oranien in seinem Unternehmen zu unterstützen. Dass dies alles im geheimen geschehen musste, erregt unser Befremden, doch ist dabei in Betracht zu ziehen, dass die Vorherrschaft Spaniens damals zweifellos war, und dass zwischen Spanien und dem deutschen Kaiser, zumal seit dem Tode von König Philipps II. zur Zeit einzigem Sohne Don Karlos, die engsten Beziehungen bestanden.

 

b. Ausflug am 1. Juli 1896 nach Stadt und Burg Grebenstein.

Der Ausflug, den an Stelle des im Urlaub weilenden Herrn Vorsitzenden, dessen Stellvertreter Herr Landesbrandkassendirector Dr. Knorz, leitete, hatte sich trotz dem ungünstigen Wetter einer sehr guten Betheiligung zu erfreuen. Unter ortskundiger Führung, in die sich die Herren Dr. Menche von Cassel, Amtsrichter Gesing von Grebenstein und Guts- [Gutsbesitzer]

 

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