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[Vaterland] land ein Hoch ausbrachte, welches der stellvertretende Herr Vorsitzende nach warmen Dankesworten an den Herrn Vortragenden mit einem Hoch auf diesen beantwortete.

Noch einige Zeit hielt man sich auf dem Berge auf, um die Reste der Burg zu betrachten und die schöne Aussicht zu geniessen. Das muntere Leben, das sich unter den lustigen Klängen der Grebensteiner Stadtkapelle und bei trefflicher Bewirthung zu entwickeln begann, wurde leider alsbald durch Regengüsse empfindlich gestört, so dass man sich früher als erwünscht genöthigt sah, den schützenden Saal des 'Reichskanzlers' aufzusuchen, wo die Stunden bis zur Heimfahrt in fröhlicher Tafelrunde verbracht wurden.

 

c. Ausflug am 10. September 1896 nach Kloster Nordshausen.

Die Theilnehmer — etwa 50 an der Zahl — fuhren mit dem Mittagszug nach Oberzwehren, von wo Nordshausen nach halbstündiger Fusswanderung erreicht wurde. Hier wurden zuerst die Kirche und die mit ihr in Verbindung stehenden Klostergebäude besucht, bei deren Besichtigung Herr Pfarrer Dieterich von Nordshausen die Führung übernahm.

Die Kirche besteht aus einem mit Satteldach gedeckten Westthurm, an den sich fast in gleicher Breite mit jenem ein einschiffiges, geradlinig abgeschlossenes Langhaus anschliesst. An die Nordseite ist ein kleiner mit Kreuzgewölbe überdeckter Anbau angelehnt, der, wie die vermauerte Thür an der Westwand zeigt, einst mit der Kirche verbunden war. Er hat im Innern noch ein Wandtabernakel mit gothischem, masswerkverziertem Spitzbogen aufzuweisen.

Von den Klostergebäuden, die sich nach Norden an die Kirche anschlossen, ist nur wenig noch erhalten. Die meisten waren schon längst zerfallen und verschwunden, als die Besitzungen des Klosters 1848 in Privathände übergingen, ein weiteres Haus musste 1855 wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Jetzt steht noch abgesehen von einem Oeconomiegebäude, der sog. Zinsscheune (Steinhaus mit oberen Fachwerkstockwerken), der Westflügel der einstmals um einen quadratischen Hof gelegenen Anlage. Dieser Bau hat in Folge seiner Verwendung als Bauernhaus sich mannigfache Eingriffe besonders an der Westfront gefallen lassen müssen, während an der Ostseite einige Spitzbogenfenster mit zum Theil noch erhaltenem gutgothischem Masswerk (das Stabwerk ist leider ausgebrochen) die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Hier ist auch noch neben dem Hause (an der Nordostecke) ein spitzbogiges Eingangsthor stehengeblieben, während ein anderes, früher in der östlichen Mauer des Hofes befindliches, das auf

 

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